Der Letzte gewinnt beim Ersten

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Lokalderby VfB  – Rio unter großer Zuschauerkulisse

(kri) Dieses Phänomän hatte es im VfB Stadion schon lange nicht mehr gegeben: Zuschauerschlangen hatten sich vor dem Kassenhäuschen gebildet, um das Freitagabend Derby zwischen dem Tabellenführer VfB Bretten und dem Tabellenletzten TSV Rinklingen unter Flutlicht zu sehen. Zu den treuen Anhängern beider Lager standen noch viele Fußballinteressierte und vor allem junge Leute auf der Stehtribüne. Auch ein Gast aus Hannover wollte sich den „Dorfkick“ anschauen und war von der Atmosphäre beeindruckt, allerdings weniger vom technischen und spielerischen Niveau der Begegnung, in der die Gäste kämpferisch überzeugen, der VfB allerdings nicht an die Form der letzten Spiele anknüpfen konnte.

Zu allem Unglück fiel beim VfB auch noch der letzte Stürmer mit Julius Blank aus, so dass die Kris Georgiev Truppe wenig Gefahr in der Spitze ausstrahlte, zumal auch der TSV zunächst mit Mann und Maus verteidigte. Natürlich hätte das Spiel einen anderen Verlauf genommen, wenn der Schiedsrichter in der zweiten Minute  auf Elfmeter für den VfB entschieden hätte. Der Stürmer war klar gefoult worden und die VfB Spieler und die Zuschauer schworen Stein und Bein, dass das Foul innerhalb des Strafraums war. Der Schiri und der Linienrichter entschieden auf Freistoß und da kein Videobeweis einholbar war ging das Spiel mit Freistoß weiter, der aber wie viele Standards danach von den Brettener Schützen schwach ausgeführt wurden. Zudem musste auch Giampiero Campo, ansonsten der Meister der ruhenden Bälle ,mit einer Zerrung ausscheiden. Der TSV tauchte mit Ernstberger plötzlich vor VfB Keeper Jannis Lafia auf, aber sein Lob über den Torwart ging knapp am Kasten vorbei. In der 35. Minute ließ sich Kakun zu einer Unsportlichkeit hinreißen und bekam zurecht die rote Karte. Wer nun glaubte, der VfB würde das gegnerische Tor belagern , sah sich getäuscht. Die Rinklinger legten kämpferisch noch einen drauf und den Brettenern fehlten an diesem Tag die Ideen und das Feuer um die Überzahl auszuspielen.

Im zweiten Durchgang dann ein Distanzschuss des Ex Rinklingers und Geburtstagskandidaten Tobias Hammes, der anschließend aber mehrmals den nach vorne gesprinteten Max Pfannenschmid auf der Außenbahn übersah. Viele Freistöße und Eckbälle für die Gastgeber, die aber meist zu kurz geschlagen wurden  und den langen Jerome Lafia nicht erreichten, zumal sich auch Steinhilper als Turm in der Abwehr bewies. Höllisch aufpassen musste der VfB Torwart bei einem Steilpass auf den schnellen Toprakkazar, der dann aber bei seiner zweiten Gelegenheit den Paß in die Schnittstelle der Abwehr zum 0:1 im Tor unterbrachte. Der VfB wechselte aus und brachte mit Bedirhan Meral und vorher schon mit Oguz Demir zwei Stürmer, aber auch ihnen gelang wenig. Zum Schlußakkord eilte auch noch VfB Torwart Jannis Lafia mit nach vorne, aber auch der nahezu  zwei Meter große Akteur konnte seinen Kopfball nicht im Tor unterbringen, so dass es beim sensationellen Sieg der Rinklinger blieb, den sie sich mit einer großen kämpferischen Einstellung verdient hatten. Der Rinklinger Anhang feierte mit seinen Spielern und auch im Vereinsheim des VfB herrschte  anschließend  eine gute Atmosphäre zwischen den beiden Vereinen.

Die VfB Reserve spielte 2:2 gegen Rinklingen 2 und am kommenden Wochenende gastieren beide VfB Teams in Bad Mingolsheim. Nur eine Leistungssteigerung kann zum Erfolg führen.

Foto: kritter
Unter der großen Zuschauermenge waren auch die VfB Frauen (Vordergrund) ,die ihre männlichen Kollegen unterstützten.