Von den Anfängen des Fußballsports in Bretten 1908 – 1912

In den Jahren 1906/07 besuchten etwa zehn junge Brettener im Alter von 16 bis 17 Jahren zur dreijährigen Ausbildung das Lehrerseminar in Karlsruhe. Ein Teil der an Spiel und Sport interessierten Seminaristen und dazu gehörten vor allem die zehn aus Bretten, besuchten an den Spielsonntagen als begeisterte Zuschauer die Verbands- und Privatspiele des Karlsruher FC. Phoenix und des Karlsruher Fußballvereins (KFV). Wenn man weiß, daß der F.C. Phoenix im Jahre 1908/09 und der KFV im Jahre 1910/11 Deutsche Meister waren und auch englische Meistermannschaften wie „Blackburn Revers“ und „Barnsley“ in Karlsruhe spielten, kann man sich wohl vorstellen, dass auch die jungen Herzen der zehn Brettener sich daran entzündeten und sich die Lust selbst richtig Fußball zu spielen sehr schnell einstellte. Die Begeisterung für diesen herrlichen, kampfbe­tonten Rasensport führte dann auch in den Sommerferien 1908 zur Gründung des Fußballvereins Bretten. Die Gründungsversammlung fand im Gasthaus zur Traube statt. Einer der eifrigsten Dränger zu dieser Gründung war Ernst Eberhard (Kreisschulrat) in Freiburg, (gestorben durch Bombenangriff mit seiner ganzen Familie). Ernst Eberhard wurde im neuen Verein Vorstand, Kassenwart und Ballwart zugleich. Zu den Mitbegründern gehörten weiter: Heinrich Combe, Lehrer, vermißt seit 1917, Karl Freund, Studienrat in Pforzheim, Karl Mößner, Rektor i. R., Emmendingen, Fritz Singer, Oberlehrer i. R., Bretten, Friedrich Preis, Lehrer, gestorben 1914 und Ernst Zuar, Oberlehrer, Karlsruhe-Durlach, gestorben 1956. Zu den bisher Genannten kamen bald hinzu Wilhelm Henning, Oberlehrer in Karlsruhe, Franz Scherer, Schneidermeister in Bretten, Max Lieben, Lehrer, Karl Knaus, Lehrer in Kürnbach, Karl Mayer, Lehrer, Paul Sturm, Lehrer, Hermann Hofmann, Lehrer und Ernst Diebold, Lehrer. Weiter gehörten dem Fußballverein Bretten 08 unter manchen anderen noch Artur Lämle, Josef Blum, Rudolf Hell, Ludwig Freytag und Fritz Hessenauer an.

Der junge Verein bestand in den ersten Jahren nur aus den jugendlichen aktiven Spielern. Keiner der Spieler hatte eigenes Einkommen. Alle waren von des Vaters Geldbeutel abhängig, der sich für den Fußball nicht öffnete. Aus den ersten Einnahmen der Mitglieder und kleinsten Spenden wurden Bälle, Torpfosten usw., also dasFV Bretten 1909 Stehend von links: Arthur Lämmle, Josef Blum, Franz Mussler, Fritz Preis, Karl Knaus, Heinrich Combö, Max Lieben, Ernst Zuar. Sitzend von links- Franz Scherer, Ernst Eberhardt, Fritz Singer.  Allernotwendigste angeschafft. Der erste Trainings- und Wettspielplatz war der Brettener Viehmarktplatz, Ecke Wilhelmstraße und Gottesackertor.

„Dies sei gerade der richtige Platz für die Viecherei, die diese jungen Kerle betreiben“, konnte man damals wohl aus manchem „ehrwürdigen“ Munde hören. Das erste Vereinslokal war die Traube, in der sich die Spieler umzogen. Nicht vergessen werden darf, dass der Sportdreß mit den kniefreien Hosen in der damaligen Zeit in der die Damen noch mit Badekleidern ins Wasser gingen und die Turner in langen Hosen turnten, etwas schief angesehen wurde.

Sehr zu statten kam dem jungen Verein die Tatsache, daß der Mittelstürmer des damaligen Deutschen Meisters FC Phoenix, Hermann Leibold an der Brettener Volkshochschule als Lehrer tätig war. Das erste Wettspiel kam gegen den FC Stein zustande. Der Verein spielte sogar mit einer ersten und zweiten Mannschaft.

Ein weiteres Wettspiel wurde kurz darauf mit Untergrombach ausgetragen. In den ersten Monaten des Bestehens wurden noch gegen Wössingen und Dürrmenz-Mühlacker Spiele ausgetragen. Es war damals nicht leicht, eine fremde Mannschaft nach Bretten zu bekommen, weil es in der näheren Umgebung kaum Orte gab, in denen der Fußballsport Eingang gefunden hatte.

Mit diesen Spielen war die erste Bresche für den Fußballsport in Bretten geschla­gen und der Verein bekam dadurch einigen Auftrieb. Ein weiterer glücklicher Umstand für den Verein und für die jungen Spieler lag in der Versetzung des Assessors Kraus aus Mannheim an die hiesige Realschule. Er war in den Augen der Alten „hoffähig“ und, was viel wichtiger war, ein begeisterter Anhänger des neuen Sports. Da die meisten Spieler das Seminar in Karlsruhe besuchten und auch dort im Schulinternat wohnten, lebte die Spieltätigkeit nur in den Ferien an Ostern, im Sommer und in der Weihnachtszeit stärker auf. Aber der Fußball war in Bretten durch diesen Pionierverein heimisch geworden. Unter der Jugend wurden „Mannschaften“, genannt nach den jeweiligen Stadtvierteln wie Stiegel, Untertor, Hausertal u. a. gebildet und eifrig gekickt.

An Verbandsspielen hat der Fußballverein 08 nicht teilgenommen, obwohl er bis 1913 bestanden hat und zur Gründung des zweiten Fußballvereins hinführte. Welche Initiative in diesem Verein aber lebte, kann darin gesehen werden, daß er es sogar zu einem eigenen Sportplatz gebracht hat. Wie schwer dies war, soll­ten die nachfolgenden Vereine noch erfahren müssen. Im Rinklinger Tal pachtete der Verein eine Wiese. Dieser, wenigstens in den Ausmaßen genügende Sportplatz, lag zwischen der heutigen Kläranlage und dem Saalbach und mit diesem gleichlaufend bis zum Mühlenweg der Talmühle.

Fußballverein 1913

Der größte Verdienst des ersten FC 08 war zweifellos das Heimischwerdens-Lassen des Fußballsports in den Mauern unserer Stadt. Die Basis, auf der dieser Verein stand, war aber doch noch einigermaßen schmal. Diese schmale Basis zu vergrößern war das Ziel einiger Brettener, die sich im Jahre 1913 zusammen setzten und den FV 1913 gründeten. Zu den Gründern gehörten Josef Nonnenmacher, Oberpostsekretär, Heinrich Mössner, Hermann Neff, Wilhelm Wolf. Ernst Zonsius, Karl Begero, Josef Hollritt u. a.  Erster Vorsitzender des Vereins wurde Josef Nonnenmacher. Nonnenmacher tat alles für den Verein und für den Fußballsport. Wer vom Fußballverein 1913 spricht, der wird auch am 1. Vorsitzenden dieses Vereins Josef Nonnenmacher nicht vorbeigehen können. Daß sein Idealismus und seine Verdienste für den Fußballsport über die Grenzen unserer Stadt hinaus wirkten, zeigt sich auch darin, daß er der einzige Gauvorsitzende war, den Bretten bis zum heutigen Tag gestellt hat.

Sofort nach seiner Gründung begann der Verein den Spielbetrieb aufzunehmen. Der erste Sportplatz des Vereins lag Ecke Bahnhof-/Zähringerstraße. etwa da. wo heute das Feuerbacher’sche Haus steht.

FV Bretten 1909 (1913)

1919 – 1925

Nach dem Ersten Weltkrieg fand die erste Generalversammlung am 6. Februar 1919 im Vereinslokal von Mitglied Ferdinand Neff statt.

Am 3. Juni 1919 hatte der Verein 166 Mitglieder, davon 19 Damen. Das zentrale alles beherrschende Problem war die Platzfrage. Man mußte wie schon 1908 auf dem Viehmarktplatz spielen. Das erste Spiel gegen Phönix Oetisheim ging 0:1 verloren. Das erste Verbandsspiel gegen VfB Bühl mit 4:2 gewonnen.

Brettener Tagblatt vom 30. September 1919: FV Bretten L – VfB Bühl L (4.2)
Der Fußballverein Bretten absolvierte letzten Sonntag mit 2 Mannschaften das erste Verbandswettspiel. Gegner- Verein für Bewegungsspiele Bühl. Das Spiel der Il. Mannschaft endete unentschieden 0:0 und teilten sich beide Mannschaf ten in die 2 Punkte. Bei Bühl war der Sturm besser, bei Bretten die Verteidigung. Das Spiel der Mannschaft litt sehr unter der Ungunst des Wetters. Bühl war anfänglich im Vorteil, doch holte Bretten später auf und kann Büchler die vom von Diemer gegebene Flanke zum ersten Tor verwandeln. Halbzeit 1:0 – nach Wiederbeginn ist Bretten im Vorteil und kann durch denselben noch 3 mal ein senden. Bühl durch diese Erfolge verblüfft setzt nun alles daran, um diese Erfolge aufzuholen, doch ist dieser Vorsprung zu groß, denn es kann nur 2 Tore erzielen. Mit 4:2 Toren hat Bretten das Spiel gewonnen und sich die ersten 2 Punkte erstritten. Mannschaft von Bühl ist gut, besonders der rechte Flügel ist flink,- Torwächter etwas unsicher Bei Bretten klappte es gut. Sturm kombinierte schön, Verteidigung war auf der Hohe, besonders Feuchter Muckenfuß als Ersatz führte sich gut ein. Friedel hielt was zu halten war
(Quelle: Brettener Tagblatt vom 10. November 1919
)

6. Stiftungsfest des Fußball-Vereins Bretten e. V

Einen vollen Erfolg kann der Fußballverein Bretten buchen, mit der Feier seines 6. Stiftungsfestes einer Veranstaltung, mit der sich der Verein gesellschaftlich zum ersten Male an die Öffentlichkeit begeben hat. Wer mit den Brettener Verhältnissen vertraut ist, muß sich wundern, daß die verschiedensten Parteischattierungen, wie sie hier vertreten sind, von der äußersten Linken bis 7 oppositionellen Rechten, in solch schöner Eintracht zusammenarbeiten. In dieser Hinsicht darf der FVB wohl den Anspruch darauf machen, in Bretten der erste Verein zu sein, bei dem die Schichtung seiner Mitglieder zu erkennen gibt, daß er von Zwietracht säender Politik und Standesdünkel frei, in dem hohen Ziel zu körperlichen Ertüchtigung durch Pflege des Rasen-Sports sein Teil beizutragen, alle Bevölkerungs-Klassen vereint.

Das reichhaltige Programm zeugte von aufopfernder, selbstloser Arbeit. Herr K Diemer, 2. Vorsitzender, begrüßte die Gäste und gab seiner Freude Ausdruck, über das zahlreiche Erscheinen. Die Theaterstücke gefielen allgemein; die Mitwirkenden hatten sich in ihre Rollen gut eingelebt und spielten ungezwungen und frei. Eine dilletantische Wirkung wurde dadurch auf ein Mindestmaß abgeschwächt und die Darstellung erhielt deshalb eine Natürlichkeit, die die Aufführungen weit über das Mittel hinausgehen ließen. Ebenso reichen Beifall erntete Herr Frz. Scherer mit seinen Violinsolis, die er mit vollendeter Technik zu Gehör brachte; mehr als einmal mußte er sich zu einer Dreingabe verstehen. Von verschiedenen Vereinen auf dem Gebiete der Körperpflege waren Begrüßungs- und Glückwunsch-Schreiben eingelaufen, die unter Beifall zur Verlesung kamen.

An den offiziellen Teil schloß sich eine gemütliche Tanz-Unterhaltung, die die Anwesenden noch lange in fröhlicher Stimmung vereinte.

Trotz widrigster Platzverhältnisse errang der FV im Spieljahr 1920/21 die Meisterschaft der B-Klasse im Gau Mittelbaden.

Der Verein betätigte sich aber nicht nur fußballerisch, 1921 war eine Hockeymannschaft entstanden, die sich aber bald wieder auflöste.

Auf kultureller Ebene sind Familienabende zu vermerken, bei denen Operetten und Theateraufführungen stattfanden.

Vom 10jährigen Stiftungsfest wird am 18.08.1923 von der Presse berichtet:
Fußballverein Bretten 1913. In schlichter Weise beging der Brettener Fußballver ein sein 10-jähriges Stiftungsfest. Eingeleitet wurde dasselbe durch den „Jubiläumslauf“ von der Rehhütte nach Diedelsheim, Rinklingen zum Sportplatz. Als Sieger gingen hervor.- 1. Preis Karl Hock, 2. Preis Erwin Leitz, 3. Preis Hein rich Golzer Anschließend begannen die leichtathletischen Wettkämpfe, wobei ein reges Treiben auf dem Sportplatz herrschte. Schöne Resultate wurden im Laufen, Kugelstoßen, Speerwerfen, Schleuderball, Dreisprung und Diskuswerfen erzielt. Preise erhielten: 5. Kampf.‘ Emil Hellstat, Wilh. Henning, Heinrich Gugen muß, Ernst Henning, Walter Mößner, Wilhelm Mertz. Junioren: Wilhelm Lorenz, Eugen Boch, Wilhelm Steinhilper, Otto Naudascher, Adolf Kühner, Emil Büchler Schüler. Heini Büchler, Erich Nonnenmacher, Fritz Leicht, Hugo Hauser Hellmuth Veit, Siegfried Hauser Alte Herren: Emil Hellstat, August Bronner, Wilh. Mertz. Fußballweitstoss: Heinrich Gugenmuß.
Den Höhepunkt des Tages bildeten die Wettspiele gegen Zuffenhausen /. und 11. Ligamannschaft sowie die Schülermannschaft Konkordia“ Karlsruhe, das letztere wurde 2:1 gewonnen. Zuffenhausen Bretten / 2: 1. Zuffenhausen Bretten 11 8:2. 1)die ganzen Wettspiele zeigten Klasse,- sämtliche Schiedsrichter konnten befriedigen. Abends fand anschließend im Saale der Stadt Pforzheim‘ ein Festbankett statt. Herr Ehrenvorsitzender Nonnenmacher gab die Vereinschronik bekannt. Heinrich Gugenmuß wurde als 10-jähriger Spieler im Fußballverein ein Diplom überreicht. Alsdann gelang zur Aufführung „Hubertus“ eines der schönsten Stücke, welches der Fußballverein seinen Mitgliedern bot. Die Hauptrollen waren besetzt von V Schnitzler als Förster, H. Glozer als Wilderer, L. Tiefenbronner als Forstmeister und Frieda Reil als ein ehem. Mündel. Die Nebenrollen waren besetzt von 0. Branclner und K Maier als Forstaufseher W Golzer, U. Schönbeck, R. Schönbeck, K Schwedes als Wilddiebe, U. Brache als Sohn, 0. Naudascher als Schreiber und E Hartmann als Gendarm. Den jungen Künstlern sei an dieser Stelle nochmals gedankt.

1923 wurde außerdem im Ruiter Tal ein in Eigeninitiative gebauter Sportplatz eingeweiht. Nach vier Jahren Kampf, das erste Schreiben an den Gemeinderat die Platzfrage betreffend, datiert vom 24. 4.1919, war es geschafft.

1924 wurde am 9. März die Waldlauf-Meisterschaft des Bezirks Karlsruhe des Badischen Leichtathletik-Verbandes durchgeführt.

Fußballabteilung des TV Bretten – Spielvereinigung Bretten 1919-1931

Im Jahre 1919 wurde innerhalb des TV Bretten eine Fußballabteilung gegründet. Maßgebend daran beteiligt waren der 1. Vorsitzende des TV, Ratschreiber Huber und Hatschreiber Eberhard. Diese Abteilung wurde beim Fußballverband gemeldet und begann sofort mit den Verbandsspiel in der B-Klasse.

Die Mannschaft war beim Fußballverband gemeldet und spielte in der B-Klasse. Nach der Trennung zwischen Turn- und Sportverband hatte auch die Stunde der Fußballabteilung im Turnverein Bretten geschlagen. Im Jahre 1924 beschloß die Generalversammlung des TV, die sehr gut besucht war, mit einer Mehrheit von etwa 20 Stimmen die Fußballabteilung aufzulösen. Damit war der Startschuß für die (Gründung der Spielvereinigung Bretten gegeben. Schon im März 1924 fand die Gründungsversammlung im „Deutschen Haus“ statt. Es dürfte sich wohl die gesamte Fußballabteilung des TV im neuen Verein wiedergefunden haben. 1. Vorsitzender des Vereins wurde Hermann Klöpfer und Spielausschussvorsitzender Wilhelm Eberhard. Mit diesen zwei Männern übernahmen zwei begeisterte Fußballfreunde die wichtigsten Funktionen des Vereins, die es verstanden, dem Verein ihr Gepräge aufzudrücken und ohne deren Wirken die Spielvereinigung gar nicht vorzustellen ist. Wilhelm Eberhard blieb Spielausschussvorsitzender solange die Spielvereinigung bestand. Hermann Klüpfer war mit einer zweijährigen Untebrechling immer ihr 1. Vorsitzender.

Die Bemühungen der Vereinsleitung um einen Sportplatz, der den gestellten Anforderungen des Verbandes entsprach, waren in der Zwischenzeit weiter gegangen. Mit viel Mühe und Ausdauer war es im Herbst 1925 der Vereinsleitung gelungen, im Gewann „in der Linde“ Wiesen zu pachten. Den ganzen Winter 1925/26 waren viele fleißige Hände bei der Arbeit, um den Platz herzurichten. Finanziell wurde der Verein durch diesen Sportplatzbau stark belastet. So mußten Z. B. allein für Baumentschädigungen 400,- Mark bezahlt werden, für die damalige Zeit viel Geld. Die Platzeinweihung sollte am 29. und 30. Mai 1926 stattfinden. Die angesetzten Spiele mußten auf dem Viehmarktplatz verlegt werden, weil ein vorausgegangener Regen den Platz unbespielbar machte. Die Gäste aus Nürnberg verloren 0:6. Hier soll eingeschoben werden, daß im darauffolgenden Jahr die Spielvereinigung den Besuch in Nürnberg erwiderte. Auch das dortige Spiel wurde gewonnen.

Im Gegensatz zu der unerfreulichen Platzfrage standen die Erfolge auf dem Sportplatz. Schon im Jahre 1925 gelang es dem Verein die Meisterschaft in der B-Klasse zu erringen und in die A-Klasse aufzusteigen.

1925/26 wurde im Gewann „in der Linde“ (heute Gelände der Firma Renault Gärtner) ein Platz hergerichtet, der am 29. und 30. Mai 1926 mit einem Festzug vom Viehmarktplatz zum neuen Platz eingeweiht wurde. Wolkenbruchartige Regenfälle machten jedoch aus der Platzeinweihung eine Platzeinweichung, die Eröffnungsspiele mußten auf den Viehmarktplatz verlegt werden. Da ein Grundstücksbesitzer sich weigerte weitere Erdbewegungen zuzulassen, verschwand der neue Sportplatz „in der Linde“ schneller als er gebaut worden war. Welche finanziellen Lind ideellen Kräfte durch die permanente Platzmisere verbraucht wurden, kann man nur ahnen.

Nach 5jährigen Bemühungen wurde am 1. September 1929 in der Rehhütte ein eigener Sportplatz eingeweiht. Postwendend wurde 1929/30 die Kreismeisterschaft in der A-Klasse errungen.

Kulturelle Höhepunkte im Vereinsleben waren die Familienabende im Dezember. Im Mittelpunkt standen Operettenaufführungen wie „Frühling in Heidelberg“ oder Schwänke wie „Der Jubilar“.

Fusion von FV 1913 und Spvgg. zum Vf R (1 931)

Die ersten offiziellen Vereinigungsbestrebungen traten in den Jahren 1927/28 auf. Damals lagen je ein Antrag des FV und der Spvgg. beim Gemeinderat vor. Der Gemeinderat beauftragte nun den Vorsitzenden, mit beiden Vereinen Verhandlungen wegen eines Zusammenschlusses zu führen. Gleichzeitig stellte er für den Fall eines Zusammenschlusses, ein entsprechendes Entgegenkommen seitens des Gemeinderates in Aussicht. An der ersten Zusammenkunft unter Leitung des Bürgermeisters Schemenau nahmen von seiten des FV Josef Nonnenmacher, Jakob Zonsius, Friedrich Brutzer, Heinrich Gugenmuß, Gustav Frenzle und Alfred Rick und von seiten der Spvgg. Karl Kritter, Hermann Klöpfer, Lang, Georg Muckenfuß, Otto Muckenfuß und Otto Reutlinger teil. Zu allen strittigen Punkten wurde ein Übereinkommen getroffen. U. a. wurde festgelegt, daß die Bestimmung des Namens des neuen Vereins durch die Mitgliederversammlung des FV erfolgen soll. Nicht in Frage würden die Namen FV und Spvgg. kommen. Als erster Vorsitzender wurde Handelsschuldirektor Heilmann vorgesehen. Als Vereinsfarben wurde Blau und Weiß mit dem Brettener Hundle vorgeschlagen.

Wichtig war der Punkt der vorsah, daß das Vermögen der beiden bisherigen Vereine mit allen Aktiven und Passiven auf den neuen Verein übergehen sollte. Und an diesem Punkt sollte dann der Zusammenschluß scheitern. Die Mitgliederversammlung der Spvgg. stimmte zu, während die Mitgliederversammlung des FV den bedingungslosen Vermögensübergang mit 41 gegen 27 Stimmen ablehnte. Die Mehrheit der Mitglieder verlangte daß der Sportplatz des FV dem neuen Verein zwar zur Verfügung gestellt, die Überschreibung aber erst nach Ablauf von 3 Jahren vonstatten gehen sollte. Diese Sicherung sollte bei etwa auftretenden Komplikationen und Spaltungserscheinungen die Möglichkeit offenhalten, den FV wieder ins Leben zu rufen. Damit waren die ersten Vereinigungsbestrebungen gescheitert.

Der Gedanke einer Verschmelzung war aber nicht tot. Hauptsächlich unter den Aktiven regte er sich hin und wieder doch. Und dann plötzlich im Frühjahr 1931 war die Vereinigung da.

18. April 1931 war es dann soweit. Es war in der Hauptsache der Verdienst von Friedrich Groll, daß die Vereinigungsbestrebungen wieder aufgenommen wurden und daß sie in kürzester Zeit so erfolgreich zu Ende geführt werden konnten.

Brettener Tagblatt vom 20. April 1931 berichtet: Gründungsversammlung des VfR Bretten. Als vor wenigen Wochen Herr Fabrikant Fr Groll den Mut aufbrachte, vermittelnd für erneute Zusammenschluß-Bestrebungen des FV Bretten und Spvgg. Bretten in Erscheinung zu treten, war man über den Ausgang der Verhandlungen geteilter Meinung. Erfreulicherweise stehen wir heute schon überraschend schnell vor der Tatsache. Die beiden Vereine haben gestern Abend eine Vernunftehe eingegangen, die in sportlicher wie wirtschaftlicher Hinsicht für die Fußballbewegung sowie für unsere schöne Heimatstadt Bretten von weittragender Bedeutung sein wird.

Etwas verspätet begrüßte Herr Fabrikant Fr Groll als prov. Versammlungsleiter die etwa 160 Anwesenden und gab seiner Freude über den unerwartet starken Besuch Ausdruck. Nach dem begeistert aufgenommenen Referat des Herrn Groll über Zweck und Ziel des Abends, ergriff Herr Fabrikant Adolf Muckenfuß das Wort. Er dankte Herrn Groll für die von ihm in selbstloser Weise geleistete Vorarbeit. Mit bewegten Worten, sichtlich gerührt, nahm Herr Klöpfer Abschied von seiner ihm so sehr ans Herz gewachsenen Spielvereinigung, seine Schlußworte, daß der Spvgg, -Geist auch im neuen Verein weiterleben möge, Fanden begeisterte Aufnahme.

Zu der folgenden Wahl des Gesamtvorstandes hat man den Alterspräsidenten, Herrn Buchdruckereibesitzer Friedrich Esser als Wahlleiter berufen. Die Wahlvorschläge wurden einstimmig genehmigt und zeigten, daß die Vorarbeiten in den besten Händen gelegen haben.

Der Gesamtvorstand setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender.- Fabrikant Fr Groll; 2. Vorsitzender.- Fabrikant Adolf Muckenfuß; außerordentliches Vor­standsmitglied: Verw. -Oberinspektor Herrn. Klöpfer,- 1. Schriftführer.- Herrn. Steinhilper,- 2- Schriftführer,- Hans Merkle,- 1. Kassier.- Karl Vogier,- 2. Kassier.- Karl Maler jr.; Spielausschußvorsitzender.- Wilh. Eberhard,- Spielausschuß-Beisitzer.­Josef Hollritt und Walter Gugenmuß; Jugendleiter,- Oskar Duttenhöfer. Rud. Maier Hch, Hörn, Wilh. Pflüger,- Vergnügungsmeister,- Jakob Zonsius und Wilh Bräuning,- Pressewart: Hermann Hakenjos; Platzmeister.- Fritz Brutzer,- Baltwart: Karl Kritter,- Zeugwart.- Georg Muckenfuß; Vertreter der Passivität: Otto Mucken­fuß, Wilh, Schneider, Max Müßigmann, Albert Zipperer, Otto Henning. Als Ehrenmitglieder wird der neue Verein die Herren Josef Nonnenmacher, Jakob Zonsius und Hermann Klöpfer übernehmen.

Herr Nonnenmacher ermahnte in seiner Schlußansprache die Funktionäre sowie jedes einzelne Mitglied zur treuen, gewissenhaften Mitarbeit auf. Sein auf das Wachsen, Blühen und Gedeihen des VfR Bretten ausgebrachter Sportgruß fand allgemeine Begeisterung, Kurz vor 12 Uhr konnte der Vorsitzende nach Absingen eines Fußballiedes den offiziellen Teil, der recht harmonisch verlaufenden Gründungsversammlung des VfR Bretten schließen.

Dem neuen VfR zu seinem Wiegenfeste ein kräftiges Hipp-Hipp-Hurra! Es ist allseits außerordentlich zu begrüßen, daß die endgültige Verschmelzung der beiden bisherigen hiesigen Vereine, sich so rasch und mit einer Einmütigkeit vollzog, die selbst den Eingeweihten überraschte. Ein weiterer Aufstieg in sportlicher Hinsicht dürfte dem neuen Verein sicher sein, die gesellschaftliche Position wird gestärkt und den vereinten Kräften dürfte es auch gelingen, sich bei Wünschen der Stadtverwaltung gegenüber ein williges Ohr zu verschaffen.

Mit Elan ging der neue Verein, in dem neben Fußball auch Faustball und Leichtathletik betrieben wurde, an seine Aufgaben heran. Am 3. 5.1931 wurde ein Jugend-Verbandstag durchgeführt. Als Trainer wollte man den Spieler des Karlsruher FV Bekir verpflichten, dies scheiterte jedoch an der vorgesehenen zu hohen Vergütung vom 200,- M/mtl. Der gute Wille allein konnte jedoch keine Borge versetzen, die Probleme Sportplatz, die übernommenen Plätze genügten nicht den sportlichen Anforderungen, Finanzen, die Querelen zwischen den alten FV und Spvgg. Anhängern, hoben den Verein aus den Angeln

VfB Bretten (1932)

Rechtlich gesehen, war der VfB, der im selben Monat Januar ins Leben trat, ein neuer Verein. Tatsächlich aber war mit geringen Ausnahmen die ganze Fußballfamilie von Bretten wieder in ihm vertreten. Auch die Mannschaften des VfB blieben in der Verbandsrunde und zwar in derselben Stelle, die der VfR innegehabt hat. Leider waren auch die Mannschaften von den Unruhen, die durch den Ver ein gezogen waren, nicht ganz unberührt geblieben. Und so mußte Ende des Spieljahres 1932 in den sauren Apfel des Abstiegs gebissen werden. Es ging wieder zurück in die A-Klasse.

In der Zwischenzeit hatte die Sportplatzangelegenheit feste Formen angenommen. Der 1. Vorsitzende, Adolf Muckenfuß, hatte vom Arbeitsamt Bruchsal die Zusage erhalten, beim Bau des Platzes mit der Unterstützung des freiwilligen Arbeitsdienstes rechnen zu können. Daraufhin erklärte sich der Gemeinderat bereit, die Bauleitung durch das Stadtbauamt zu übernehmen und ein entsprechendes Gelände beim „Neubau“ pachtweise zu überlassen sowie Karren, Schippen usw. kostenlos zur Verfügung zu stellen. In dem damaligen Gemeinderatsbeschluß hieß es ausdrücklich, daß Träger des Unternehmens der Verein sein muß und der Stadtgemeinde keine weiteren Kosten erwachsen dürfen. Für die Verpflichtung aus dem Pachtvertrag mußte der Verein eine gute Bürgschaft leisten. Vom Verein war ein Platz vorge schlagen worden, der längs der nördlichen Seite der Diedelsheimer Straße verlief, etwa auf Höhe des Bahnhofes, also noch vollständig auf Brettener Gemarkung. Der Gemeinderat entschloß sich aber nur zur Bereitstellung eines Platzes direkt neben dem „Neubau“, also auf Rinklinger Gemarkung. Nach kurzer Zeit wurde auch dieser Plan fallen gelassen und das Stadiongelände auf der Diedelsheimer Höhe zur Verfügung gestellt. Am 26. August 1932 wurde durch den Gemeinderat die projektierte Anlage genehmigt. Gleichzeitig entschloß sich die Stadt zur Gewinnung der benötigten Steine den städtischen Steinbruch zur Verfügung zu stellen.

Die Arbeiten gingen flott vonstatten. Schon am 31. Mai 1933 konnten sie im großen abgeschlossen worden. Und am 6. August 1933 fand dann die Einweihung der neu errichteten Sportanlage statt. An dem aus diesem Anlaß stattfindenden Sportfest nahmen sechs Fußballvereine teil. Im Hauptspiel standen sich die Sportfreunde Landau und VfB 1 gegenüber. Das Spiel endete 3:2 für Bretten. Mit der Einweihung dieser Platzanlage, die allen sportlichen Anforderungen entsprach, war ein lang gehegter Wunsch aller Fußballfreunde in Erfüllung gegangen.

ls die Spieler sich auf dem neuen Platz eingespielt hatten, bahnten sich langsam aber sicher sportliche Erfolge an. Und im Spieljahr 1934/35 erlebten die Fußballfreunde mit dem Verein einen sportlichen Höhepunkt. Der Endstand der Tabelle der Verbandsrunde zeigte Bretten an 1. Stelle. Die Meisterschaft war errungen und der Aufstieg in die Bezirksklasse 11 geschafft. Die Namen der einzelnen Klassen hatten sich in der Zwischenzeit geändert. Die damalige Bezirks klasse 11 entsprach der heutigen Bezirksliga, darunter war die Kreisklasse, die der heutigen A-Klasse entsprach. Den Höhepunkt sollten die Pokalspiele bringen. Gegner auf Gegner wurde im KO-System der Pokalspiele von Bretten aus dem Rennen geworfen. Als letzter Vertreter der Bezirksklasse 11 – in die er gerade auf gestiegen war – im gesamten Gebiet des damaligen Deutschen Reiches kam der VfB in die Schlußrunde um den Pokal. Der vorletzte Gegner von Bretten in jener Pokalrunde war der FC Pforzheim, der der Gauliga, d. h. der höchsten deutschen Klasse angehörte.

Das Spiel VfB gegen FC Pforzheim sollte in Pforzheim stattfinden. Pforzheim beantragte die Verlegung nach Bretten, da es fürchtete, in Pforzheim mit diesem Gegner keine Zuschauer anzuziehen und wohl der Sieger auch in Bretten nur Pforzheim heißen könne. Der Sieger hieß aber dann VfB Bretten Mit 2:0 wurde Pforzheim geschlagen und damit aus dem Pokal geworfen. Damit war der VfB unter den letzten 65 noch am Pokal teilnehmenden Vereinen von ganz Deutschland. Aus Baden waren neben Bretten noch der KFV, VfR Mannheim, FC Frei burg und der SV Waldhof im Pokal; im heutigen Baden-Württemberg waren es mit Bretten noch sieben Mannschaften. Der Gegner von Bretten war also der Freiburger FC. Es sollte das letzte Spiel des VfB in der Pokalrunde sein. Mit 1:2 ging das Spiel verloren, nach einer 1:0 Führung.

VfB Bretten – FC Freiburg 1:2 TV Eimsbüttel – BC Eimsbüttel 7:3

VfB Stuttgart – BC Augsburg 3:4 Werder Bremen Hamburger SV 4:5

Ulmer FV – Bayern München 5.4 SV Göttingen – Schalke 04 1:5

Karlsruher FV – Spvvg. Feuerbach 0:1 SV Merseburg – PSV Chemnitz 2:4

VfR Mannheim – FV Homburg/Saar 7:3 VfB Leipzig – 1. FC Nürnberg 1:2

Eintracht Kreuznach – SV Waldhof 1:6 VfL Bitterfeld – Hedha BSC 1:7

Germania Fulda – Spvgg. Fürth 1:5 Wormatia Worms – FC Egelsbach 3:0

Spvgg. Kasse – Ph. Ludwigshafen 2.-1 FC Schweinfurt – SC Steinach 4:0

Union Recklinghausen – VfL Benrath 0:5

Ein Bild aus jener Zeit soll uns nochmals die Spieler der 1. Mannschaft vor Augen führen, die in jenen Tagen die Farben des VfB trugen.

Einen von diesem Sportlern herauszuheben, hieße wohl die anderen benachteiligen. Und doch sei es uns verziehen, wenn wir hier einen namentlich nennen. Es ist der langjährige Linksaußen, Adolf Kühner, genannt Akis. Unter diesem Namen war er wohl allen Fußballfreunden des Bezirks Bretten und darüber hinaus bekannt. Er lebte für den Fußball und hat leider viel zu früh von dieser Welt und seinem geliebten Sport Abschied nehmen müssen. Sein Name soll uns Symbol sein für alle die Spieler, die dem Fußball in Bretten in jenen Jahren einen Höhepunkt gebracht haben.

Ein weiteres bemerkenswertes Ereignis im Vereinsleben bildet die Clubhauseinweihung auf dem Stadion. Dieses Gebäude wurde im Jahre 1937 erstellt.

Durch den Ausbruch des Krieges 1939 wurde der Sportbetrieb und damit das ganze Vereinsleben schwer gehemmt, bis es dann durch den Beginn des totalen Krieges vollständig zum Erliegen kam.

Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 – 1954

Im Jahre 1945 setzten sich einige Mitglieder des VfB zusammen und versuchten den Verein wieder in Schwung zu bringen.

Da beim ersten Zusammentreffen im Gasthaus „zum Lamm“ der Saal die Freunde des Fußballsports kaum fassen konnte, fand die 2. Sitzung im „Schweizer Hof“ statt. In dieser Sitzung, die einer Generalversammlung gleich kam, wurde die Vorstandschaft gewählt und Max Müßigmann an die Spitze des Vereins gestellt. Die ersten Spiele gingen verloren. Aber bald hatte sich die Mannschaft gefunden, und in den darauffolgenden Verbandsspielen wurde Bretten Meister der Klasse. Aufgrund der Meisterschaft wurde Bretten in die 1. Amateurliga, die neu gebildet wurde, eingereiht. Leider war es dem Verein nur zwei Jahre vergönnt, in dieser Klasse zu spielen.

Die Vereinsführung war damals der Ansicht, daß nur mit neuen Spielern ein Aufstieg zu erreichen war. Im Spieljahr 1951/52 wurde der A-Klassenmeistertitel des Kreises Bruchsal erkämpft. Den Abschluß dieses erfolgreichen Jahres bildete eine Meisterschaftsfeier im Gasthaus „Zur Linde“. Spielausschussvorsitzender Robert Rinkert, der dieses schwierige Amt seit dem Jahre 1947 inne hatte, konnte den Dank bei dieser Feier für seine aufopfernde Tätigkeit entgegennehmen.

Der Aufschwung wirkte sich in allen Bereichen des Vereins aus, ein Clubhaus mit Wirtschaftsraum und Wohnung wurde 1952 gebaut. Im alten, 1937 errichteten Holzclubhaus wurde eine Duschanlage eingebaut. Der Platz erhielt eine Betonumzäunung, zwei Kassenhäuschen wurden errichtet.

Im Spieljahr 1951/52 wurde im Kreis Bruchsal die Meisterschaft in der A-Klasse errungen. Der derzeitige Trainer Stadler hatte aus vielen Individualisten eine ausgezeichnete Mannschaft geformt.

Der Aufschwung hielt an. Nach einem 2. Platz 1952/53 hinter dem VfR Pforzheim wurde im Spieljahr 1953/54 die Meisterschaft in der 11. Amateurliga errungen mit folgendem Tabellenstand:

1. VfB Bretten 28 Spiele 70:29 Tore 43:13 Punkte

Die Aufstiegsspiele gegen die Meister der anderen Gruppen wurden bravourös absolviert. Der VfB lag auf Platz 1, die 1. Amateurliga war erreicht.

Aufstiegstabelle:

1.VFB Bretten 8 Spiele 24:8 Tore 1 1:5 Punkte
2. Weinheim
3. Neureut

Erwähnenswert die Zuschauerzahlen zur damaligen Zeit. In der spannenden Endphase der Meisterschaft standen nicht selten 2.000 Fans hinter ihrer Mannschaft. Rekord gegen Weinheim 2.500 Zuschauer im VfB-Stadion.

Aufstieg in die 1. Amateurliga 1954

Mit dem Spieljahr 1954/55 begann ein neuer Abschnitt im 1 oben des Vereins. Schon nach einigen Spielen zeigte es sich, daß in der ersten Amateurliga ein anderer Wind wehte. Dazu kam, daß einige Spieler abwanderten. Nun machte es sich sehr bemerkbar, daß in den vorausgegangenen Jahren die ganze Arbeit und Sorge der ersten Mannschaft und der Erringung der Meisterschaft gegolten hatte. Der Nachwuchs, der aus eigener Kraft die Fähigkeit mitbrachte, in einer Mannschaft der ersten Amateurliga zu spielen, war dünn gesät.

Durch einige Spielerausfälle im ersten Jahr der Zugehörigkeit zur 1. Amateurliga kam der Verein in eine kritische Situation und mußte sich in einer Qualifikationsrunde den Verbleib in der 1. Amateurliga sichern. Dazu kam, daß durch Beschluß des Badischen Fußballverbandes in diesem Jahr nicht wie üblich drei sondern vier Vereine absteigen mußten. In dieser Qualifikationsrunde errang der Verein mit 6:2 Punkten vor Friedrichsfeld und dem VfR Pforzheim den ersten Platz und blieb somit in der ersten Amateurliga.

Mitten im Spieljahr, vor Ende der Vorrunde, trat außerdem ein Vorstandswechsel ein, da der 1. Vorsitzende Karl Vogler sein Amt wegen Arbeitsüberlastung zur Verfügung stellte. Die Lenkung des Vereinsschiffes übernahm jetzt Alfred Leicht (früheres Stadtoberhaupt). Seine langjährige Tätigkeit als Vorstand ist längst in die Annalen des VfB Bretten eingegangen.Auch das Spieljahr 1955/56 brachte spielerisch keine Wende. Die Heimniederlagen mehrten sich und damit ging auch leider die Zuschauerzahl immer weiter zurück. Damit entstanden für den durch die ausgeführten Bauvorhaben schwer belasteten Verein neue Schwierigkeiten. Die Ausgaben waren in der ersten Amateurliga gestiegen.

An dieser Stelle sei aber festgehalten, daß der Verein doch auf eine stattliche Anzahl von Freunden bauen durfte, die dennoch Sonntag für Sonntag den Weg zum Stadion fanden.

In dieser Situation konnten viele sich aufdrängende Dinge einfach nicht bewältigt werden. Mit 26 erreichten Punkten blieb zwar im Spieljahr 1955/56 die Klasse nochmals erhalten. Aber als dann im folgenden Jahr mit 21 erreichten Punkten der Abstieg kam, war es eigentlich keine Überraschung, obwohl der Klassenerhalt gerade in diesem Jahr sehr leicht gewesen wäre.

Fußballalltag in Bretten 1. Amateurliga 1958-1968

Im Jahre 1958 waren 50 Jahre vergangen, seit der Fußball auch in Bretten rollte. Der Verein beschloß, dieses Jubiläum würdig zubegehen. Umfangreiche Vor arbeiten wurden in Angriff genommen. Die Platzanlage auf der Diedelsheimer Höhe wurde mit Unterstützung der Stadt Bretten auf Hochglanz gebracht.

Der damalige Vereinsvorsitzende und frühere Oberbürgermeister der Stadt Bretten, Alfred Leicht, trug in mühevoller Kleinarbeit die Geschichte eines halben Jahrhunderts Fußballsport zusammen. Er schuf daraus eine Festschrift, die rechtzeitig zum Jubiläum herausgegeben wurde.

Am 31. Mai 1958 versammelte sich die Vereinsfamilie zum großen Festakt im Saal der „Stadt Pforzheim“. Der Vereinigte Männergesangverein sowie die Orchestergruppe des Musikvereins Bretten hatten die Umrahmung der Feier übernommen. Die lange Reihe der Gratulanten führte Kreistachwirt Baumann aus Wiesental an, der dem VfB die Ehrenplakette des Deutschen Fußballbundes überreichte. Gleichzeitig übermittelte er die Grüße des Badischen Fußballbundes. Bürgermeister Oest entbot die Glückwünsche der Stadt Bretten, und die Vorstände der anderen Brettener Vereine brachten dem Jubilar ihre Glückwünsche dar.

Von den noch lebenden Mitbegründern des „Fußballvereins 1908“ konnte Vorstand Leicht in seiner Festansprache Wilhelm Henning, Karl Knauß und Karl Mößner besonders begrüßen. Einer Reihe langjähriger und verdienter Mitglieder des Vereins wurde die ihnen gebührende Ehrung zuteil. Selbstverständlich kam auch das Fußballspiel anläßlich des Jubiläums nicht zu kurz. Innerhalb einer Sportwoche, die unter Mitwirkung befreundeter Vereine zur Durchführung kam, traten sämtliche Mannschaften des Vereins in Aktion. Höhepunkte waren dabei die Spiele der ersten Mannschaft gegen die Amateure des Hamburger Sportvereins sowie gegen eine kombinierte Mannschaft des Fußballsportvereins Frankfurt, in deren Reihen der mehrfache Nationalspieler Richard Herrmann mitwirkte.

… Und jetzt wieder grauer Alltag im Vereinsleben

Nach den Festtagen trat wieder das normale Vereinsgeschehen mit seinem Auf Lind Nieder in den Vordergrund. Sorgen bereitete immer wieder die schlechte Finanzlage des Vereins. Der Spielbetrieb trug sich schon lange nicht mehr selbst, und auch die Unterhaltung der Platzanlage kostete viel Geld. Manche gutge meinte und notwendige Maßnahme wäre nicht zur Durchführung gekommen , wenn nicht immer wieder Freunde und Gönner des VfB in die Bresche gesprungen wären.

Waren auch die sportlichen Erfolge in den Verbandsspielen der 11. Amateurliga karnevalistisch war man Spitze. Unvergeßliche Maskenbälle fanden in dem von freiwilligen Helfern je nach Motto herrlich dekorierten Stadt Pforzheim  Saal statt, Wer erinnert sich noch an „Im Prater blüh’n wieder die Bäume“ -„Ein Schiff wird kommen“ -„Cirkus Patto-Fato“?

Sporthallenneubau – ein Markstein in der Geschichte des VfB (1964)

Eine Sporthalle – Trainingsmöglichkeiten im Winter, Umkleidekabinen, Duschräume und nicht zuletzt Möglichkeiten für Veranstaltungen im größeren Rahmen, das war ein langgehegter Wunschtraum der VfBler. Die Vorgeschichte geht einige Jahre zurück. Anstoß hierzu gab die Tatsache, daß die seitherigen Umkleideräume und die sanitären Anlagen, 1937 in Holzkonstruktion erbaut, in keiner Weise den Anforderungen mehr entsprachen, es mußte alljährlich viel Geld hineingesteckt werden, ohne jedoch eine wesentliche Verbesserung damit zu erreichen.

Der dynamische 1. Vorstand Willi Hesselbacher trieb das Projekt voran. Der Startschuß für die Planung fiel auf der Vorstandssitzung am 28. Februar 1961. Im April 1962 wurde für das Bauvorhaben von der Mitgliederversammlung grünes Licht gegeben. Aber weitere zwei Jahre mußten geplant werden, bis am 

m 19. April 1964 der erste Spatenstich erfolgte. In kurzer Bauzeit war die Sporthalle mit Umkleidekabinen, Duschräumen und Kegelbahnen vollendet. Vorstand Hesselbacher, unterstützt vom 2. Vorsitzenden Kraft und vom außerordentlichen Vorstandsmitglied A. Muckenfuß, und mit ihm der ganze Verein, waren am Ziel ihrer Wünsche.

Bei der Einweihung am 4. Juni 1965 waren zahlreiche Ehrengäste und Sportprominenz anwesend. Bürgermeister Oest führte in seiner Festansprache vor Professor Suhr, Präsident des Badischen Sportbundes, Sepp Herberger, Heiner Stuhlfauth, Toni Turek u. a. aus, „daß hier wahrer Sportgeist unter Beweis gestellt wurde – fürwahr eine Arbeitsleistung, die sich bei anderen Bauwerken dieser Größenordnung wohl nicht wiederholen läßt – die Halle ist ein Beweis dafür, was Begeisterung und Idealismus vermögen.“

Zu dieser Begeisterung und dem Idealismus mußte natürlich noch ein solider Finanzierungsplan kommen: Die Gesamtkosten von DM 263.000 wurden zu 45 % durch Eigenleistungen und Spenden aufgebracht, der Rest durch Zuschüsse und Darlehen.

In diesem Zusammenhang muß die Initiative des damaligen 2. Vorstandes Kraft genannt werden, der durch Sammeln von Altpapier die arg strapazierte Vereinskasse entlastete.

10 Jahre Spielgeschehen (1958 – 1968)

Nach Abschluß der ersten Verbandsrunde in der 11. Amateurliga, erreichte der VfD einen mäßigen TabeIlenplatz; Meister wurde Hagsfeld. Man hatte sich nach dem Abstieg aus der 1. Amateurliga wesentlich mehr versprochen. Aber die Resignation der Mannschaft nach dem Abstieg war nicht zu übersehen und so schnell nicht zu überwinden.

So konzentrierte sich Mannschaft und Trainer Viegand ganz auf die Pokalrunde. Man schaffte es, unter die letzten vier Amateurmannschaften Nordbadens zu kommen. Gegen die Vertragsspielermannschaft von Amicitia Viernheim, das der 11. Division angehörte, wurde in Bretten nach ausgezeichnetem Spiel 1:3 verlo ren, und somit war man ausgeschieden.

1958/59

Durch Einbau junger Spieler, die in Jungligaspielen auf die schweren Aufgaben in der 1. Mannschaft vorbereitet waren, versuchte man dem Spiel mehr Schwung und Elan zu verleihen. Der Umbau der Mannschaft missglückte jedoch, denn nachdem die Vorrunde beendet war, stand man punktgleich mit dem Tabellenletzten Enzberg an vorletzter Stelle. Unter Aufbietung aller Kräfte schaffte die Mannschaft, unterstützt von der Vorstandschaft, den Klassenerhalt und einen nicht mehr erhofften 9. Platz. Meister wurde Eutingen.

1959/60

Durch eine Platzsperre, die man sich beim letzten Heimspiel der vergangenen Runde gegen Malsch eingehandelt hatte, ging der VfB vorbelastet in die neue Serie. Mit Glück und Kampf erreichte die Mannschaft Platz elf.

1960/61

Nach Beendigung der Vorrunde nahm der VfB einen schlechten drittletzten Tabellenplatz bei einem Punktekonto von 9:17 ein. Verletzungen machten es nötig, insgesamt 25 Spieler während der Runde in der 1. Mannschaft einzusetzen. Nach einer Energieleistung in der Rückrunde erreicht der VfB Platz acht. Meister der Klasse wurden die Amateure des KSC. Es ist noch zu erwähnen, daß kein Spieler der 1. Mannschaft einen Platzverweis erhielt.

1961/62

Weiter unter Leitung von Trainer Schön hatte der VfB bei Halbzeit der Runde mit 13:13 Punkten noch die Hoffnung, einen der vorderen Plätze zu belegen. Aber wieder einmal erreichte der VfB nur einen mittelmäßigen 9. Platz. Meister wurde die Fvgg. Weingarten.

Das herausragende Spiel in der verbandsspiellosen Zeit war das Pokalspiel in Bretten gegen die Amateurliga-Mannschaft Karlsruher FV. Nach Verlängerung unterlag Bretten durch ein unglückliches Eigentor 1:2. Vor Beginn dieses Spieles wurden zwei Spieler der 1. Mannschaft, die seit Jahren zu den Stützen der Mannschaft zählten, geehrt. Edi Stiegler für 350 und Edmar Übler für 250 Spiele in der 1. Mannschaft.

1962/63

Nach einem ausgezeichneten Start war bald zu erkennen, daß die stark verjüngte VfB-Elf eine sehr gute Serie vor sich hatte. Nach 17 Spielen fand in Bretten vor 3000 Zuschauern das entscheidende Spiel gegen Germania Forst statt. Das Kopf-an-Kopf-Rennen mit dieser Mannschaft entschied Forst mit 2:3 für sich. Forst wurde Meister und der VfB belegte einen beachtlichen 3. Platz. Die beste Plazierung seit dem Abstieg aus der 1. Amateurliga.

Als Anerkennung konnte die Mannschaft einen einwöchigen Urlaub in Albbruck am Hochrhein verbringen. Die gelöste Stimmung der Mannschaft schlug sich in den Ergebnissen der ausgetragenen Freundschaftsspiele nieder.

Albbruck wurde mit 10:1, Säckingen mit 3:1 und Laufenburg/Schweiz, das als Aufsteiger in die 11. Schweizer Liga feststand, mit 6:1 besiegt.

1966/67

Mit einer klaren 6:0-Niederlage begann die Verbandsrunde. Aber ein Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten KSC vor 3000 begeisterten Zuschauern unter Flutlicht im Knittlinger Weissach-Stadion gab der Brettener Mannschaft mächtigen Auftrieb für die weiteren Verbandsspiele. Die Mannschaften spielten wie folgt:

KSC: Kessler, Ehmann, Weidtland, Kafka, Dürrschnabel, (Witiatschil), Granström, Dobat, Zaczyk, Wild, Müller, Strelzyk, (Sekularac).

VfB: Braust, Ott, Brochwitz (Domes), Fromme (Schwarz), Stegmann, H. Kritter, Löffel (Kolein), K. Kritter, Kristan, Junghans (Kühl), Gloger.

Nach großer kämpferischer Leistung unterlag der VfB ehrenvoll 2:3 (1:2). Dieses Spiel gab dem VfB großes Selbstvertrauen. Im folgenden 

Verbandsspiel wurde der bis dahin umgeschlagene Tabellenführer Kirrlach in Kirrlach 2:1 geschlagen. Die aufsteigende Tendenz konnte erhalten werden bis zum 20. Spieltag, als man nach 8 Wochen ohne Niederlage eine 1:2-Heimniederlage gegen den späteren Meister Neureut hinnehmen mußte und aus dem Kreis der Meisterschaftsanwärter ausgeschieden war. Nach Abschluß der Verbandsrunde hatte die 1. Mannschaft einen beachtlichen 5. Tabellenplatz erreicht.

Ein Freundschaftsspiel gegen die bekannte Bundeswehrmannschaft „Rote Jäger“ brachte ausgezeichnete Fußballkost auf dem VfB-Stadion. Der 5:2-Sieg der Soldatenelf fiel allerdings zu hoch aus.

1967/68

Nach meisterhaftem Beginn, einem darauffolgenden Formtief und einer ausgezeichneten Rückrunde wurde der fünfte Rang erreicht

Erfolgreichstes Jahrzehnt in Brettens Fußballgeschichte 1968-1978

Staffelmeister der zweiten Amateurliga Mittelbaden, Staffel 1

Nach dem glanzvollen gesellschaftlichen Höhepunkt des 60 jährigen Jubiläums folgte wieder der graue Fußballalltag im Vereinsleben. Daß dieser Alltag aber nicht grau blieb, dafür sorgte die erste Mannschaft des Vereins. Durch hartes Training und einer guten Zusammenarbeit zwischen Mannschaft, Trainer und Vorstandschaft hatte man sich in die Spitzengruppe der zweiten Amateurliga Mittelbaden vorarbeiten können. Kein Staffelleiter hätte die Saison dramatischer gestalten können, denn im letzten Spiel der Runde gastierte der Tabellenzweite VfB Bretten beim Tabellenführer VfB Bruchsal, der mit einem Punkt Vorsprung die Staffel anführte und dem ein Punkt zur Meisterschaft gereicht hätte. An diesem denkwürdigen „Vatertag“ herrschte eine tolle Stimmung im Bruchsaler Stadion. Die favorisierten Gastgeber, die von ehemaligen Brettener Trainer Humbert betreut wurden, mußten sich am Ende durch Tore von Heimich und Kristan mit 2:0 geschlagen geben und mit dem undankbaren Vize-Titel vorlieb nehmen. Der VfB hatte nach 15jähriger Abstinenz wieder einen Meistertitel errungen, der die Qualifikation für die Aufstiegsspiele zur ersten Amateurliga bedeutete.

Die lange und anstrengende Verbandsrunde hatte sehr viel Kraft gekostet, so an pessimistisch in die Aufstiegsrunde ging. Trainer Velte motivierte zwar seine Mannen, doch zusätzliche Verletzungen u. a. von Herbert Kritter und Peter Kristan schwächten das Team, das dann auch gegen die Mitkonkurrenten Durlach, Phönix Mannheim, Hockenheim und Walldürrn nur zu Achtungserfolgen kam, die aber nicht zum Aufstieg ausreichten.

Das Spieljahr 1969/70 war ein Jahr der Erholung und der leichten Enttäuschung. Obwohl man sich durch auswärtige Spieler verstärkt hatte, konnte die Elf des VfB nicht an die kämpferische Leistung der Vorsaison anknüpfen. Natürlich wollte jeder Gegner den Meister bezwingen und mobilisierte ungeahnte Kräfte. Zum Abschluß der Runde konnte man nur einen Mittelplatz belegen. Dieses mäßige Abschneiden, gemessen an den hochgeschraubten Erwartungen, führte dann auch zu einem Trainerwechsel.

Vizemeister 1970/71

Die Saison 1970/71 begann sehr vielversprechend. Trainer Stief brachte die Aktiven in konditionelle Bestform; dies zeigte sich bei einem Freundschaftstreffen gegen die Bundesligamannschaft des MSV Duisburg, der man im VfB-Stadion nach heftiger Gegenwehr nur mit 1:3 unterlag.

MSV: Linders (Danner), Pavlic, heidemann, Rettkowski, Bella, Darnjanoff, Lehmann, Pirsig, Riedl, Budde, Kentschke (Burghardt).

VfB: Braust, Hiller, Ott, Huber (Helmich), Jung, H. Kritter, Bartylla, Kinder, Fetzer, Böhm (Stöhr), Haas.

Solche Spiele geben immer Auftrieb für weitere Aufgaben. Dies merkte man auch in der laufenden Runde, in der die Melanchthonstädter in der Pforzheimer Gruppe der zweiten Amateurliga spielten. An der Spitze war ein dauernder Wechsel zwischen FG Rüppurr, GU Pforzheim und dem VfB. Kurios endete die Meisterschaft. Der VfB verlor ein wichtiges Treffen in Pforzheim, besiegte aber zu Hause Rüppur. Rüppurr sicherte sich aber dann doch die Meisterschaft, allerdings unter der mysteriösen Mithilfe von Pforzheim und Forchheim. Die tapfer kämpfende Elf des VfB mußte mit dem undankbaren Vize-Titel vorlieb nehmen, der zwar nicht zum Aufstieg berechtigte, aber doch als sportlicher Erfolg zu werten war.

Die folgenden Saison 1971/72 brachte nicht den gewünschten sportlichen Erfolg. Man wollte zwar nach der Vizemeisterschaft des Vorjahres nun den Titel holen, doch brachten neue Spieler nicht die gewünschte Verstärkung, sondern eher mehr Unruhe in das Mannschaftsgefüge. Weiterhin in der Pforzheimer Staffel spielend, wurde nur ein enttäuschender Mittelplatz erreicht.

Am zweiten Weihnachtstag des Jahres 1972 wurde die Brettener Bevölkerungund hier vor allem die Fußballfreunde von einer traurigen Nachricht erschüttert. Herr Fabrikant Adolf Muckenfuß, außerordentliches Vorstandsmitglied des VfB und dabei noch größter Freund und Gönner des Brettener Fußballsportes, war gestorben. Aber nicht nur die hiesigen Sportfreunde, sondern der gesamte Fußballsport mußte vor einem der letzten selbstlosen Idealisten in unserer Region Abschied nehmen.

Eine personelle Veränderung brachten in diesem Jahr auch die Vorstandswahlen. Willi Hesselbacher, seit 1959 an der Spitze des Vereins stehend, stellte sein Amt zur Verfügung. Geschäftliche Überlastung und die Überzeugung, daß ein neuer Mann vielleicht bei Verhandlungen mit der Behörde mehr erreichen könnte, ließen diesen Entschluß reifen,

Herbert Manshaupt wurde von der Generalversammlung zum Vorstand auf zwei Jahre gewählt.

Meisterschaft und Aufstieg 1972/73

Die Saison begann recht vielversprechend. Mit Gustav Witlatschil hatte man einen Trainer verpflichtet, der seine Aufgabe nicht allein im Vermitteln von Kondition sah, sondern vor allen Dingen das Spielerische heraushob und daneben der sportlichen Kameradschaft viel Bedeutung beimaß.

Auch hatte man bei der Verpflichtung neuer Spieler einen neuen Weg eingeschlagen. Anstatt Spieler aus Bayern oder dem Westen herbeizulocken, schaute man sich in der näheren Umgebung um und holte Akteure, die auch menschlich sehr gut ins Mannschaftsgefüge paßten.

Sportlich gab es zunächst eine kalte Dusche, denn in einer Regenschlacht ging das erste Spiel gegen Spöck verloren. Nach sechs Treffen eroberte sich die VfB-Elf die Tabellenspitze. Der Titel des Herbstmeisters machte der Mannschaft viel Hoffnung auf einen erfolgreichen Ausgang der Runde, die dann auch mit der Erringung des Meistertitels abgeschlossen wurde.

Brettens Fußballanhänger, die Mannschaft und die Vorstandschaft feierten diesen Titelgewinn mit illustren Gästen in der VfB-Halle. Die Stadt Bretten lud Mannschaft und Vorstandschaft zu einem Empfang im Rathaussaal ein und die Spieler fuhren mit geschmückten Wagen unter lautem Hupen durch die Stadt. Auch der „Turmgucker“ der BNN gratulierte vom Pfeiferturm herunter:

Turmgucker Nr. 94/95 / Samstag, 21. April 1973
Wir gratulieren
Die heutige Osterplauderei, liebe Brettheimer, Kraichgauer, Saalbachanwohner und Weißachfreuncle, kann ich nur mit obigem Titel überschreiben: Wir gratulieren! Denn wir gratulieren dem VfB Bretten herzlich zum Erringen der Fußball-Meisterschaft in der Zweiten Amateurliga Mittelbaden, Staffel eins! Wir gratulieren dem VfB-Vorstand, besonders jedoch den Spielern H. Kritter, Haas, Wieland, Jung, Kinder,Rübenacker, Gubitz, Hoffmann, Bechtold, Reil, Böhm, Glaser und Huber – dazu selbstverständlich Trainer Witiatschil! Ich wackle mit dem Fernrohr und freue mich über den Erfolg des VfB Bretten, an dem selbstverständlich auch die treuen anfeuernden Zuschauer beteiligt sind.
Doch mit der Meisterschaft war das Fernziel, der Aufstieg in die 1. Amateurliga, noch nicht geschafft. Es gab zwar keine Aufstiegsrunde mehr, aber durch Vorrund Rückspiel mußte man sich gegen einen durch Los bestimmten Staffelmeister qualifizieren. Den Blau-Weißen war der vermeintlich leichte Meister der Odenwaldstaffel, der FV Lauda, zugelost worden.
Da der Rasen des VfB Stadions renoviert werden sollte, mußte das erste Qualifikationsspiel in Neibsheim ausgetragen werden. 2500 Zuschauer sahen eine entfesselt aufspielende VfB-Elf, die die erste Hürde auf dem Weg zum Amateuroberhaus mit einem bravourösen 7:3-Erfolg nahm. Gewissenhaft bereitete man sich auf das Rückspiel vor uns reiste schon samstags in ein Trainingsquartier, in dem allerdings „unheilvolle Geister“ ihr Unwesen auf einem naheliegenden Berg trieben. Die Quittung folgte auf dem Fuße, denn die favorisierten Brettener unterlagen. Nun war ein Entscheidungsspiel notwendig, das in Eberbach 3500 Zuschauer anlockte.

Zeitungsbericht über den Aufstieg des VfB in die 1. Amateurliga Vor 3500 Zuschauern in Eberbach:
Wie der VfB Bretten den Wiederaufstieg erkämpfte

VfB Bretten – FV Lauda 3.-2 nach Verlängerung / In der 97. Minute fiel das „goldene Tor“ zur 1. Amateurliga

VfB Bretten: Gubitz, Wieland, Jung, Hoffmann, Kritter, Rübenacker, Glaser, Böhm (Bartylla), Bechtold, Kinder, Haas. – FV Lauda: Pröpperl, Fritsch, Scheller, Duffke, Gerber, Heisler, Döring, Trittl, Lutz, Ziegler, Krug. Schiedsrichter.- Schäffner, Nußloch. Vor einer imponierenden Zuschauerkulisse von etwa 3500 Zuschauern erkämpfte der VfB Bretten am Sonntag im Entscheidungsspiel im herrlich am Neckar gelegenen städtischen Eberbacher Stadion in der Verlängerung einen knappen 3;2-Eribig und schaffte damit nach 16 Jahren den Wiederaufstieg in die 1. Amateurliga. Noch stärkeres Zuschauerinteresse als bereits die vorhergehenden Aufstiegsspiele in Neibsheim und Lauda fand dieses entscheidende Spiel in Eberbach. Nicht nur viele Fußballanhänger aus Bretten, Lauda und Eberbach, sondem auch aus den Kreisen Buchen, Mosbach und Heidelberg waren zu die sein Aufstiegsspiel gekommen, unzählige Pkw’s wiesen schon von weitem auf dieses Fußballtreffen hin. Der VfB Bretten mußte zu diesem entscheidenden Spiel noch seinen in Urlaub befindlichen Stammverteidiger Reil ersetzen. Auch Lauda hatte einige geringe Änderungen in seiner Mannschaft vorgenommen.

Der FV Lauda hatte eine sehr gute erste Halbzeit und erreichte hier einen Zweitorevorsprung, doch glücklicherweise schaffte der VfB noch kurz vor dem Seitenwechsel den Anschlußtreffer. Der VfB fand sich in der ersten Halbzeit kaum, der VfB-Angriff wurde in diesem Spielabschnitt von Laudas Abwehr sicher beherrscht und in der VfB-Abwehr waren zu diesem Zeitpunkt einige Schwächen zu erkennen, so als man mehrfach den Ball nicht wegbrachte. Stark geprüft wurde wiederum VfB-Torsteher Gubitz.

Bester Mann beim FV Lauda war wiederum Roland Gerber, ein guter Techniker, der sowohl in Abwehr wie im Aufbau zu gefallen wußte. Auch Laudas Torsteher Pröpperl bot wieder eine gute Leistung und zeigte, nachdem er während der ersten Spielhälfte kaum geprüft worden war, im zweiten Durchgang und besonders am Schluß der Verlängerung, als seine Vorderleute stark ins Schwimmen gekommen waren, einige gekonnte Abwehrparaden. Sehr gefährlich diesmal Laudas Linksaußen Krug, der beide Treffer Laudas erzielte und bereits beim Spiel in Neibsheim zu einem Torerfolg gekommen war

Diesmal nicht ganz so gefährlich war Ziegler, der zweifache Torschütze vom Vorsonntag und Mittelstürmer Lutz, der zweifache Laudaer Torschütze von Neibsheim, die diesmal gut gedeckt wurden.

Der VfB Bretten begann vielversprechend und hatte die erste gute Gelegenheit in der 2. Minute bei einem wuchtigen Freistoß von Rübenacker, den Laudas Torsteher parierte. Doch dann kam Lauda immer besser ins Spiel, übernahm eindeutig das Spielgeschehen. Glück hatte der VfB in der 8. Minute bei einem Bombenschuß von Roland Gerber an die Latte. Mit prächtiger Parade vereitelte VfB-Torsteher Gubitz in der 25. Minute einen erneut gefährlichen Schuß von Gerber. Lauda setzte in der Folge die VfB-Abwehr mächtig unter Druck und schoß aus allen Lagen. Gefahr ging mehrfach vom schnellen Linksaußen Krug aus, der in der 32. Minute den bis dahin nicht unverdienten 1:0-Führungstreffer für Lauda erzielte. Als Krug in der 41. Minute das 2:0 erzielte, sah es nicht rosig für den VfB aus. Doch glücklicherweise verwandelte Spielführer Herbert Kritter in der 43. Minute ein gegen Lauda verhängten Foulelfmeter sicher zum wichtigen 2:1 Anschluß.

Die zweite Halbzeit begann der VfB sehr verheißungsvoll und er hatte bereits in der 46., 48. und 51. Minute sehr gute Möglichkeiten den Ausgleich herzustellen. Dieser fiel dann auch in der 55. Minute, nach schöner Leistung von VfB Linksaußen Haas, der mehrere Laudaer Abwehrspieler ausspielte und überlegt um 2:2 einschoß, Eine sehr gute Möglichkeit des VfB vereitelte laudas Torsteher in der 70. Minute, als er einen gefährlichen Schuß von Bartylla gerade noch zur Ecke wehren vermochte. Doch dann machte sich Lauda wieder frei und war bis zum Abpfiff der regulären Spielzeit leicht tonangebend. In der zweimal fünfzehnminütigen Verlängerung zeigte sich dann aber der VfB als die konditionsstärkere Mannschaft und erzielte auch in der 97. Minute durch Mittelstürmer Bechtold nach schöner Vorlage von Rechtsaußen Glaser den allesentscheidenden Siegestreffer. Im zweiten Abschnitt der Verlängerung hatte der Vfg mehrfach die Möglichkeit, gegen die nun nicht mehr so sichere Laudaer Abwehr, den Sieg endgültig sicherzustellen, So gab Schiedsrichter Schäffner in der 113. Minute, als Haas in aussichtsreicher Position gelegt worden war, einen weiteren Elfmeter gegen Lauda. Doch Rübenacker schoß diesen Strafstoß zwar scharf, doch nicht plaziert genug, so daß ihn Pröpperl im Laudaer Tor parieren konnte. Gegen Schluß, in der 116., 118. und 119. Minute, hatte der VfB durch Haas, Bartylla und Kinder, die die nun sichtlich nicht mehr mitkommenden Laudaer Abwehr überlaufen hatten und frei vor Laudas Gehäuse aufkreuzten, fast todsichere Chancen, doch Torsteher Pröpperl vereitelte sie glänzend. Beim Schlußpfiff fielen sich glücklich die VfB-Spieler in die Arme, sie hatten dank auch einer erfolgreichen Trainingsarbeit von Trainer Witlatschil den Aufstieg in die 1. Amateurliga geschafft. Eine lange, aber sehr erfolgreiche Saison 1972173 war zu Ende.

Platzmisere zwingt den VfB ins Fußballexil – Sportliche Erfolge in Neibsheim 1973/74

Um es gleich vorweg zu sagen: Es hat allen sehr gut in Neibsheim gefallen und die Vorstandschaft möchte sich auf diesem Wege noch einmal recht herzlich für das Entgegenkommen der Neibsheimer Sportfreunde bedanken. Sie haben alles getan, damit sich Spieler und Zuschauer wohlfühlen konnten.

Die Ausquartierung nach Neibsheim war notwendig geworden, weil das Spielfeld des 1933 im Arbeitseinsatz gebauten VfB-Stadions in einem katastrophalen Zustand war. Vor den Toren, ja fast von Strafraum zu Strafraum war kein Gras mehr zu sehen. Diese Teile glichen eher einer Sandwüste als einem Sportplatz. Des öfteren hatte man schon in Eigenarbeit den Strafraum ausgehoben und neu hergerichtet, aber nach 40 Jahren war eine Generalüberholung unabwendbar. Dank gebührt hier der Stadt Bretten für die Übernahme dieser Aufgabe – daß dann die beauftragte Firma mehr schlecht als recht arbeitete, steht in einem anderen Kapitel. Für einen Verein, dessen ganze Saison sich auf dem Sportplatz abspielt, bedeutete der Verlust des Platzes einen Mehraufwand an Arbeit und riesige finanzielle Einbußen. Für alle Mannschaften mußte der Trainings- und Spielbetrieb auf fremden Plätzen durchgeführt werden. Die erste Mannschaft trainierte in Neibsheim, Wössingen, Knittlingen auch mal in Gölshausen und wenn kein Platz zur Verfügung stand, startete man zu einem Waldlauf. Die Schwierigkeiten der Jugendabteilung waren noch größer und werden in deren Bericht aufgezeigt. Die Mannschaft führte ein Zigeunerleben und war in vielen Clubhäusern zu Gast nur selten im eigenen. Die Einbußen aus den Clubhauseinnahmen machten sich bemerkbar, Geld für Bandenwerbung ging verloren, Fahrgeld und Platzmieten fraßen ein Loch in die sowieso nur schwach gefüllte Vereinskasse.

Trotz all dieser Mißstände zeigte der sportliche Weg des VfB steil nach oben. Die Gastgeber aus Neibsheim hatten ihren schmucken Sportplatz auf Hochglanz gebracht und ihm Erstamateurligaformat verliehen. Die Samstagsspiele in Neibsheim wurden zu Ereignissen im ganzen Kraichgau. Bei Spielen gegen Eppingen oder Pforzheim fand man in fast ganz Neibsheim keinen Parkplatz mehr. Als Neuling hielt man sich in der höchsten deutschen Amateurklasse recht achtbar und lieferte vor allem den großen Namen wie Eppingen, Pforzheim, KFV und Weinheim erbitterte Kämpfe. In der Tabelle stand der VfB im unteren Mittelfeld, war aber bis zum letzten Spieltag nicht auf den drei Abstiegsplätzen zu finden. Im vorletzten Punktspiel erreichte man gegen die mitgefährdeten Schwetzinger nur ein Unentschieden, so daß der letzte Spieltag über den Abstieg entscheiden mußte. In Bammental fehlten dem VfB-Team die Cleverness und die Nerven, um einen Erfolg zu verbuchen. Forst, Schwetzingen und Bammental gewannen ihr letztes Spiel, so daß Bretten in den sauren Apfel des Abstiegs beißen mußte.

1974/75

Erneute Meisterschaft und Wiederaufstieg
Willi Hesselbacher wieder am Ruder des Vereinsschiffes

Die Generalversammlung brachten einen Wechsel in der Vereinsspitze. H. Manshaupt stellte sein Amt wegen geschäftlicher Überlastung zur Verfügung und W. Hesselbacher, der in der Zwischenzeit im Spielausschuß tätig war, übernahm wieder den Posten des ersten Vorsitzenden. Auch im Traineramt gab es eine Umbesetzung. Gustav Witlatschil wollte sich mehr seinem Geschäft und seiner Familie widmen. Mit Helmut Fuchs, Ex-Östringer Coach, wurde ein qualifizierter Nachfolger gefunden.

Das VfB-Stadion war in der Zwischenzeit, d. h. während der Spiele im Neibsheimer Exil, von einer „Spezialfirma“ hergerichtet worden. Ebenfalls waren neue Flutlichtmasten aufgestellt worden, so daß man mit viel Hoffnung in die neue Saison ging. Das Flutlichtspiel gegen Eppingen und der Absprung einer Fallschirmjägereinheit aus Bruchsal waren die ersten Tests für den neuen Rasen. Sechs Heimspiele konnte der VfB in der neuen Saison zu Hause durchfuhren, dann war der sogenannte Rollrasen keinem Spiel mehr gewachsen. Nach Regenfällen glich der Platz einer Mondlandschaft, denn durch falsche Ausführungen hatte sich das eingesetzte Gras nicht mit dem Boden verbunden. Der Platz mußte für Beglichen Spielbetrieb gesperrt worden und die elf Mannschaften des VfB mußten sich auf Platzsuche begeben.

Entgegenkommenderweise stellte nun Büchig seine Platzanlage für die Spiele der ersten Mannschaft zur Verfügung, hierfür an dieser Stelle nochmals der herzlichste Dank. Eine weitere Odyssee stand Jugend, Aktivität und Zuschauern bevor. Wiederum mußte der Verein empfindliche finanzielle Mehrleistungen bei geringeren Einnahmen aufbringen. Trotz dieser Umstände stellte sich der sportliche Erfolg ein. Die erste Mannschaft eilte in der zweiten Amateurliga von Sieg zu Sieg, erreichte die Herbstmeisterschaft, war fast die ganze Saison ohne Niederlage und sicherte sich mit großem Vorsprung die Meisterschaft der zweiten Amateurliga Mittelbaden.

Nach der Erringung der dritten Meisterschaft innerhalb von sechs Jahren wollte man auch den Wiederaufstieg schaffen. Gegner war dieses Mal der Meister der Staffel Pforzheim, der VfR Pforzheim.

Mit einer taktischen Meisterleistung gelang bei den Goldstädtern ein 0: 1 -Erfolg. Nun benötigte man im Rückspiel in Büchig nur ein Unentschieden, um den Aufstieg zu erreichen. Leider ging die VfB-Truppe zu selbstsicher in dieses Treffen, das dann auch nach schwachem Spiel der Einheimischen mit 1:2 verloren ging. Nun mußte wiederum wie schon 1973 ein drittes Spiel die Entscheidung bringen. Auf dem Platz der KSC-Amateure trafen die Kontrahenten zum entscheidenden Match an. Es gab keinen Favoriten, so daß die Tagesform ausschlaggebend war. Brettens Elf kämpfte bis zur letzten Minute – und gerade diese letzte Minute war spielentscheidend, denn Helmut Haas gelang nach einem Sololauf das goldene Tor, das eine Verlängerung erübrigte und den VfB Bretten in die erste Amateurliga Nordbaden, der höchsten deutschen Amateurfußballklasse, zurückbrachte.

Finanzielle Einbußen trotz sportlicher Erfolge

Die sportlichen Erfolge standen im krassen Gegensatz zu den Enttäuschungen, die die VfBler durch die widrigen Platzverhältnisse durchmachen mußten. Hatte man gehofft, nach zwei Jahren einmal wieder zu Hause spielen zu können, so wurden diese Hoffnungen bitter enttäuscht. Der Rasen des VfB-Stadions war nicht in dem Zustand, der Spiele zugelassen hätte. Eine weitere Schonung bedeutete aber, daß der Verein wieder ins Exil gehen mußte. Wiederum waren es die Neibsheimer, die in sportlicher Freundschaft die Kernstädter aufnahmen. Das Spielen und Trainieren auf fremden Gelände brachte aber weitere finanzielle Mehrbelastungen, so daß man in den drei Jahren Fußballexil ein Defizit von DM 60.000 errechnete.

In den Versammlungen zu den Gemeinderatswahlen engagierte sich der VfB sehr stark und forderte einen zweiten Platz. Unterstützt wurde er noch von der Gemeinde Diedeisheim, die einen Schulsportplatz benötigte, da der Schulsport ja auch nicht mehr auf dem VfB-Stadion durchgeführt werden konnte. Die Parteien sahen die Notwendigkeit ein und ließen die Tat folgen. Im September begann der Bau eines Trainingsplatzes im Diedelsheimer Tal unterhalb des VfB Stadions. Schon Ende des Jahres konnte der Hartplatz, der auch mit einer Lichtanlage versehen wurde, zu Trainingszwecken und für Jugendspiele in Betrieb genommen werden.

Die Saison 1975/76 brachte tolle sportliche Erfolge. Nach einem Start mit 5:1 Punkten folgte eine schwächere Phase, doch dann spielte die Mannschaft großartig auf und erreichte einen sehr guten fünften Tabellenplatz in der ersten Amateurliga Nordbaden.

Herbert „Herle“ Kritter spielte seit 1958 in der ersten Mannschaft des VfB Bretten. In dieser Zeit brachte er es auf 625 Einsätze. Als Mittelstürmer, Mittelfeldspieler und Libero setzte er sich für den VfB ein und blieb dem Verein treu, obwohl er zahlreiche Angebote von höherklassigen Vereinen und dem bezahlten Fußball hatte. Sportliche Höhepunkte waren die Spiele in der Kreisauswahl sowie in der Nordbadischen Auswahl, drei Meisterschaften und der zweimalige Aufstieg in die erste Amateurliga. Die Ernennung zum Ehrenspielführer des VfB war eine weitere Auszeichnung für den am 6.4.1940 geborenen Sportler, der durch seine Aktivität 20 Jahre Brettener Fußballgeschichte mitgestalten half.

Endlich wieder im eigenen Stadion (1976/77)

Eine Stadtratself aus Bretten und Karlsruhe testete den neuen Rasen ebenso wie später die Bundesligamannschaft des KSC. Ein langersehnter Wunsch war Wirklichkeit geworden: Der VfB Bretten spielte nach drei Jahren wieder im VfB-Stadion. Durch den Hartplatz konnte der Rasen sehr geschont werden, so daß zumindest die erste Mannschaft ihre Heimspiele in Bretten austragen konnte.

Der sportliche Erfolg war in diesem Jahr nicht sehr berauschend, denn durch Verletzungen wurde die Mannschaft geschwächt und erreichte am Ende der Saison einen 12. Tabellenplatz, der aber das gesteckte Ziel der Saison, den Erhalt der höchsten deutschen Amateurklasse, bedeutete.

Im laufenden Spieljahr 1977/78 kämpfte die Mannschaft mit wechselndem Erfolg. Obwohl Trainer Fuchs seine Mannen im Nebenzimmer des Clubhauses, das 1972 angebaut wurde, in den Spielerversammlungen immer wieder motivierte, klappte es auf dem Rasen nicht immer. Nach einer tollen Serie, in der die Spitzenmannschaften Neckargerach, Sandhausen und Mannheim geschlagen wurden, klopfte man sogar an die Pforte der neu zu gründenden Amateurliga Baden-Württemberg an, zu der die Erringung des fünften Tabellenplatzes berechtigte. Dann kam allerdings ein Formtief und die Elf verlor Spiel um Spiel, so daß der VfB Bretten im nächsten Jahr weiter in der Badenliga spielen mußte.

1978-1983 Fußballtag in Bretten

Den gesellschaftlichen Höhepunkt des 70 jährigen Jubiläums bildete das Festbankett, das durch den Auftritt von Kammersänger Gottlob Frick eine besondere Ausstrahlung hatte. Vorstand Willi Hesselbacher konnte zahlreiche verdiente Mitglieder ehren und ihnen für ihren Einsatz im VfB danken. Ein sportlicher Leckerbissen war das Auftreten der Gladbacher, die unserer Elf keine Chance ließen und sogar zweistellig gewannen. Sollte dies schon ein Zeichen für die neue Saison sein?

Nach der Gründung der Baden-Württembergischen Amateuroberliga, in die die ersten fünf der Badenliga aufgenommen worden waren – diese Qualifikation hatte der VfB nicht erreicht – spielte das VfB-Team in der Verbandsliga Nordbaden eine gute Rolle. Von den Namen her, Gubitz, Rothbauer, Mergel, Wieland, haas, Jung, Gullik, Bühler und Gerweck hätte man den VfB sogar oben einstufen müssen, aber Trainer Fuchs konnte selten das gleiche Aufgebot aufbieten, so daß der VfB sogar in die Abstiegszone geriet. Das schlingernde Aktivenschiff wollte man nach Trainer-, Spielführer- und Spielausschusswechsel wieder auf Vordermann bringen. Unter Neutrainer Röhrig wurde nicht abgestiegen, Eppingen wurde übrigens Meister, und die bis ins Kreispokalendspiel vorgedrungenen Brettener mußten sich schon wie so oft einem Hardtverein, diesmal war es Östringen, beugen. Trotzdem startete die Aktivität und die Vorstandschaft zum Ausflug nach Kärnten, der dann auch manche Unbilligkeiten in der Jahresbilanz vergessen ließen.

Zehn neue Spieler schlossen sich dem VfB für die Saison 1979/80 an, von denen aber letzten Endes nur Helmut Schneider die Erwartungen erfüllte. Trainer Röhrig hatte die Mannen konditionell in Bestform gebracht, doch auf dem Rasen wollte es nicht klappen. Ein Familienabend mit Gästen aus Härmagor in Kärnten konnte zwar die VfB-Familie im Bernhardussaal vereinen, doch auf dem grünen Rasen stellten sich keine Erfolge ein. Trainer Röhrig schmiß das Handtuch und Coach Herdtle versuchte sein Glück – doch leider vergebens. Die Mannschaft, mittlerweile auf dem letzten Tabellenplatz stehend, erreichte durch einen Schlußspurt noch den drittletzten Platz, der noch zu Hoffnungen Anlaß gab, wenn der Tabellenzweite Lauda die Qualifikation gegen Reutlingen schaffen würde. Leider erlosch auch dieser letzte Hoffnungsschimmer und der VfB Bretten mußte den Weg in die Landesliga antreten. Man war nun in der dritten Klasse des Amateurbereichs und in der fünften Klasse des Fußballsystems in Deutschland angelangt.

1980/81 Der Versuch des Wiederaufstiegs

Das Ziel dieser Verbandsrunde wurde vom VfB-Vorsitzenden Willi Hesselbacher und seinen Mitstreitern in der Vorstandschaft ganz klar herausgestellt. Es hieß Wiederaufstieg. Mit Trainer Sormaz kam ein Fußballbesessener, der die Neuen Bornhäuser, Hagenbucher, Klötzer und Pfitzenmeier in die Mannschaft integrie ren sollte, wodurch sich die Aufstiegshoffnungen verwirklichen sollten. Das VfB Clubhaus wurde renoviert und eine Decke eingezogen, so daß die Wirtschaft einer Meisterschaftsfeier würdig gewesen wäre. Aber da waren noch die Amateure des KSC, die unter Lothar Strehlau, dem späteren Interimscoach, neu aufgebaut wurden, um ein Reservoir für die Lizenzspielerabteilung zu sein. In der Vorrunde war unsere Elf längere Zeit Tabellenführer, leistete sich aber zu Beginn der Rückrunde einige Heimschnitzer und wurde vom KSC überholt.Die endgültige Entscheidung fiel in Linkenheim, als der VfB dort verlor und die Karlsruher drei Tage später ihr Spiel gewannen und sich damit den Titel sicherten. Eine herbe Enttäuschung für die VfB-Verantwortlichen, denn außer viel Arbeit, hatte man auch finanziell einiges investiert.

1981/82 Ein weiteres Jahr in der Landesliga

Die Landesliga ist die höchste Amateurklasse der Kreise Karlsruhe, Pforzheim und Bruchsal und stellt an die Akteure schon einige Ansprüche in punkto Trainingsleistung und technischem Können. Nachdem der Wiederaufstieg nicht geklappt hatte, verließ Trainer Sormaz den VfB und Süß wurde verpflichtet. Auf Grund der finanziellen Lage und der sportlichen Einsicht griff man immer mehr auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zurück. Leider verließ Uwe Bühler den VfB in Richtung KSC und sucht dort seine Chance als Bundesligakicker. Nach langer Pause startete der VfB Ende Juni wieder mal ein Sportfest, um die Vereinsfamilie zusammenzuführen und um den finanziellen Etat etwas aufzubessern, denn die sonst so gut besuchten Faschingsveranstaltungen zeigten keine Resonanz mehr. Auf dem grünen Rasen des geschonten VfB-Stadions stellten sich auch nur zögernd die Erfolge ein. Zunächst lag man im unteren Drittel der Tabelle und mußte die Vorsaison mit einem negativen Punktekonto beschließen. Trotzdem wurde die schon traditionelle Weihnachtsfeier im VfB-Clubhaus durchgeführt und Aktivität und Vorstandschaft hofften, daß sich die sportlichen Wünsche erfüllen würden. Huschte auch ab und zu mal das Abstiegsgespenst über das VfB-Gelände, so gelang es der Mannschaft doch, es immer wieder zu verscheuchen und einen zehnten Tabellenplatz zu erreichen.

Vorstand Will! Hesselbacher tritt zurück

22 Jahre lang lenkte Willi Hesselbacher das Vereinsschiff und investierte nicht nur seine Schaffenskraft, seine Freizeit sondern auch erhebliche finanzielle Mittel in seinen geliebten VfB. Daneben war er noch mehrere Jahre als Spielausschuß tätig und kannte den Verein von der Pike auf. Seine Verdienste zu würdigen hieße Eulen nach Athen tragen, denn jeder der irgendetwas mit dem Sport und dem Fußball zu tun hat, kennt seinen Einsatz für die Brettener Fußballszene. Sporthalle mit zwei Kegelbahnen, Flutlichtanlage, Hartplatz und Stadiongelände sind die sichtbaren Zeichen seiner Aktivitäten, wobei man natürlich nicht vergessen darf, daß ihn dabei die anderen Vorstandsmitglieder unterstützten. Für die Spieler war er immer eine Vaterfigur und jeder konnte mit seinen Sorgen zu ihm kommen. Jedes Jahr versuchte er eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen, was ihm vor allem in den siebziger Jahren mit drei Meisterschaften optimal glückte. Sein Rat war in den Kreisgremien und im Badischen Fußballverband immer gefragt und seinen Fußballverstand bezog er nicht aus der Theorie sondern aus der Praxis. Willi Hesselbacher bat die Generalversammlung von einer Wiederwahl seiner Person aus geschäftlichen und familiären Gründen Abstand zu nehmen. Man akzeptierte den Wunsch des verdienstvollen Vorstandes, fand aber in der Generalversammlung keinen Nachfolger, so daß der VfB Bretten eine Zeit lang von einem Dreiergremium „regiert“ wurde. Nach sechs vorstandslosen Wochen erklärte sich Konrad Sturm bereit das Amt zu übernehmen und wurde in der außerordentlichen Mitgliederversammlung zum 1. Vorstand des VfB Bretten gewählt. Es war höchste Eisenbahn, denn die Vorbereitungen zum 75 jährigen Jubiläum mussten zu Ende geführt werden.

Diese Funktionärswahlen hatten im Spieljahr 1982/83 Priorität vor dem Spielbetrieb, der natürlich auch wieder anrollte. Trainer Fuchs, in Bretten kein Unbekannter, schlug wieder seine Zelte beim VfB auf und versuchte die Mannschaft zu motivieren. Ein Platz im vorderen Tabellendrittel war das Ziel und es schien zwischendurch erreichbar zu sein, aber immer dann, wenn das entscheidende Spiel anstand, war das Team, in dem sich 80 % Spieler aus der eigenen Jugend befanden, nicht clever genug, die Chance zu nutzen, so daß man am Ende der Saison mit einem Mittelfeldplatz zufrieden sein mußte.

1983-1986 Sportliche Probleme

Nach dem 75 jährigen Jubiläum konzentrierte man sich beim VfB Bretten wieder mehr auf die fußballerischen Belange. Trainer Fuchs mußte immer mehr auf einheimische Spieler zurückgreifen, da die finanziellen Mittel fehlten, um die Landesligamannschaft so zu verstärken, daß sie bei der Vergabe der Meisterschaft ein Wort hätte mitreden können.

Der große Knaller dieser Landesligasaison, die mit Platz 7 abgeschlossen wurde, kam im Oktober, als Trainer Fuchs nach einem 5:0-Sieg gegen Kirrlach, beim VfR Pforzheim anheuerte. Der langjährige Aktive Horst Kinder trainierte die junge VfB Elf erfolgreich bis Ende der Saison. Linksaußen Helmut Haas, der von 1967 bis 1984 mehr als 500 Spiele in der Ersten absolvierte, beendete seine aktive Laufbahn. Erwähnenswert noch, daß nach langen Jahren wieder ein Sportfest im Mai und der letzte VfB-Sportlerfaschingsball im Februar durchgeführt wurde, Vandalismus und sinkende Besucherzahlen ließen die Ausgaben so in die Höhe schnellen, dass es wirtschaftlich nicht mehr verantwortbar war, weiterzumachen.

Die stark verjüngte VfB-Elf, eine logische Fortsetzung der ausgezeichneten Jugendarbeit, hatte nach einer schweren Runde und dauerndem Kampf gegen den Abstieg 1984/85, den 11. Tabellenplatz erreicht. Es war noch einmal gut gegangen. Vorstand Sturm hatte als gesellschaftlichen Höhepunkt des Jahres eine Jahresfeier in der VfB-Halle angeregt und damit großen Anklang gefunden, auch das Sportfest Ende Mai, etablierte sich als fester Bestandteil im sportlichen Jahresablauf. Am VfB-Rasenplatz wurde von der Stadt Bretten eine automatische Beregnungsanlage installiert, eine große Verbesserung für die Rasenpflege.

1985/86 startete der neue erste Vorstand, Klaus Fischer, und der neue Trainer Pflaum, mit der im Schnitt jüngsten Mannschaft der letzten 25 Jahre, in diese Schicksalssaison, die mit dem Abstieg in die Bezirksliga endete. Nach 34 Jahren war der VfB wieder Bezirksligist. Viele Verletzungen und Platzverweise waren die Hauptgründe. Das Vereinsschiff kam trotzdem nicht ins Schlingern, Mannschaftsausflüge, Sportfest mit Gerümpelturnier, Weihnachtsfeiern aller Mannschaften und der Senioren, Jahresfeier mit Ehrungen dokumentierten ein intaktes Vereinsleben. Hinter allem stand Vorstand Fischer als unermüdlicher Motor und Antreiber.

Zehn Jahre Bezirksliga – Drei Vizemeisterschaften 1986-1996

Eine Mischung aus jungen Talenten und Routiniers sollte für bessere Fußballzeiten beim VfB sorgen. Eine weitere Talfahrt mußte vermieden werden. Der Anfang war schwer, die gradlinige kraftvolle Spielweise der Bezirksligagegner war Gift für den VfB, am Ende wurde dann doch noch der 5. Platz erkämpft. Neben den sportlichen Aktivitäten stand die Renovierung der 1964 eingeweihten, vereinseigenen Sporthalle im Mittelpunkt. Gefördert durch Gelder der Stadt Bretten und des Badischen Sportbundes wurden die Arbeiten ehrenamtlich von einer zahlenmäßig kleinen Gruppe, der sogenannten Instandhaltungsgruppe, durchgeführt, koordiniert wurde von Ehrenvorstand Hesselbacher. Im Jubiläumsjahr spielte die fast nur aus eigenen Spielern bestehende Bezirksligaelf lange um den Meistertitel mit, doch hatte am Ende der FC Karlsdorf mit einem Punkt Vorsprung die Nase vorn. Bretten konnte sich mit dem Vizemeistertitel schmücken, der damals jedoch keine Qualifikation für Aufstiegsspiele brachte.

Abschlußtabelle der Bezirksliga 1987/88

1. FC Karlsdorf 30 16 8 6 60:43 40:20

2. VfB Bretten 30 15 9 6 58:37 39:21

3. Alem. Eggenstein 30 16 6 8 68:50 38:22

4. FC Odenheim 30 16 6 8 56:46 38:22

5. FV Linkenheim 30 13 9 8 50:44 35:25

6. FV Hochstetten 30 10 12 8 49:40 32:28

7. SV Zeutern 30 11 9 10 63:57 31:29

8. Fvgg. Neudorf 30 11 7 12 48:45 29:31

9. FC Kirrlach 30 9 11 10 46:48 29:31

1 0. VfR Kronau 30 8 12 10 37:41 28:32

1 1. SV Blankenloch 30 10 6 14 51:56 26:34

12. SV Oberhausen 30 7 12 11 42:47 26:34

13. TSV Oberöwisheim 30 7 12 11 38:54 26:34

14. FC Spöck 30 7 11 12 37:54 25:35

15. FC Weiher 30 8 7 15 55:60 23:37

16. VfR Rheinsheim 30 3 9 18 37:73 15:45

1988/89 übernahm Gerhard Damm für den aus beruflichen Gründen ausscheidenden Klaus Fischer das Amt des ersten Vorsitzenden. Im Jahr der Olympischen Spiele in Seoul wollte die VfB-Elf in der Bezirksliga auf dem obersten Treppchen stehen. Die Morgel-Truppe sicherte sich auch den Titel des Herbstmeisters, aber im weiteren Verlauf der Saison wurde Eggenstein immer stärker und schnappte Bretten den Titel weg. Die Spieler Doll, S. Vogler, D. Vogler, Mergel, Fischer, Pfitzenmeier, Hermann, Luntz, Klein, Lauer, Pfannenschmid, Fetzer, Ganter, Junghans, Betsche und Tuschter waren natürlich enttäuscht und konn ten auch nicht durch den Meistertitel der zweiten Mannschaft getröstet werden.

Karl-Heinz Klein beendete 1989 seine dreizehn Jahre lange Karriere beim VfB Bretten. Als er von Knittlingen in die Verbandsliga zum VfB kam, mußte er sich zunächst durchbeißen. Dank seiner balltechnischen Fertigkeiten und seiner guten Übersicht wurde er zum Mittelfeldregisseur. Als Spielführer war er der Kopf der Mannschaft. Nach seinem Abschied wird man auch seine Freistoßtore ver missen, die er gekonnt über die Mauer bugsierte.

Mit Trainer Hans-Peter Mergel ging es auch in die Saison 1989/90. Durch zahlreiche Abgänge geschwächt, konnte die VfB-Elf zwar noch am Anfang um die Spitzenplätze mitwirken, belegte aber am Ende den 4. Rang und Hochstetten wurde Meister.

In der Generalversammlung im Oktober 1989 wurde Klaus Fischer zum ersten Vorsitzenden gewählt. Er hatte das Amt schon von 1985 bis 1988 inne.

Im Spieljahr 1990/91 wurde eine Neueinteilung der Bezirksligen vorgenommen. Der Kreis Bruchsal erhielt eine eigene Staffel, die durch sieben Vereine der A  Klasse aufgesteckt wurde. So kam es zu mehr Lokalkämpfen, denn Büchig, Neibsheim und Münzesheim profitierten durch die Neuregelung. Mit Trainer Köberl stand beim VfB ein neuer Mann am Regiepult, der mit vereinseigenen Spielern den Aufstieg schaffen sollte. Es wurde ein tolles Jahr für den VfB – aber am Ende sprang wieder nur die Vizemeisterschaft heraus. 19mal stand die VfB Elf auf dem ersten Tabellenplatz, im heimischen Stadion blieb die Truppe unbesiegt, man mußte die wenigsten Niederlagen einstecken, der Sturm erzielte mit 73 Treffern die meisten Tore und die Hintermannschaft wurde nur 32mal bezwungen. Mit Steffen Kritter stellte der VfB den erfolgreichsten Torschützen der Bezirksliga. Seine 30 Treffer im ersten Jahr in der Aktivität machten den aus der alten Fußballerfamilie Kritter stammenden Torjäger höchst interessant für höherklassige Vereine. Letztendlich entschied er sich für den KSC und wechselte zu den von Rainer Ulrich trainierten Amateuren.

Die Wahl einer neuen Vorstandschaft und die Verhandlungen Über den Umzug von der Diedelsheimer Höhe ins Brettener Sportzentrum im Osten der Stadt hatten 1991/92 Priorität vor den sportlichen Belangen. Trainer Winger war für die erste Mannschaft zuständig und mit Gondelsheim kam weiteres Lokalkolorit in die Bruchsaler Bezirksliga. Die Berichte aus den Brettener Nachrichten zeigten die Hauptthemen des Vereinsjahres.

Nach dem Rücktritt des Vorsitzenden Klaus Fischer

Jörg Biermann steht an der Spitze des VfB

mit 99 Prozent auf der Generalversammlung gewählt Wolfram Pfaus

Der Brettener VfB hat wieder eine funktionierende Vorstandschaft. Mit 99 Prozent der Stimmen wählten die mehr als 100 VfB-Mitglieder, die zur Generalversammlung ins Vereinsheim gekommen waren, Jörg Biermann zu ihrem neuen Vorsitzenden. Er löst den zurückgetretenen Klaus Fischer ab. Stellvertreter von Biermann ist Wolfram Pfaus. Mit ihm wurde ein weiterer junger Mann in die Vor standsetage gewählt. Aus der erfahrenen VfB-Truppe stellte sich Horst Kinder als außerordentliches Vorstandsmitglied zur Verfügung. Mit den Neuwahlen scheint die Führungskrise beim VfB bewältigt, die – nach einigen Rücktritten zwar durch den Einsatz einiger weniger vorübergehend gemeistert werden konnte, aber doch in der Öffentlichkeit für Gesprächsstoff sorgte.

Selbst die alten VfB’Ier konnten sich nicht mehr erinnern, wann zum letzten Mal die Mitglieder in solchen Massen zu einer Generalversammlung geströmt waren. Am Ende waren es über einhundert Teilnehmer, die zum Teil stehend die Berichte und Neuwahlen im VfB-Clubhaus erlebten,

Zu Beginn berichtete der kommissarische Leiter des Vereins, stellvertretender Vorstand Rudolf Gugenmuß, von einem turbulenten Vereinsjahr, in dem im spielerischen Bereich der Zweikampf zwischen Bretten und Kirrlach für Schlagzeilen sorgte, während im Verwaltungsbereich die Rücktritte des Spielausschusses, des Jugendleiters und des ersten Vorstandes Aufsehen erregten. In dieser schwierigen Zeit engagierte sich besonders Karl-Heinz Kritter.

Der zurückgetretene erste Vorstand Klaus Fischer gab einen Rückblick über sein Wirken und begründete seinen Rücktritt gegenüber der Mitgliedschaft. Trotz vieler Gespräche war es ihm nicht gelungen, bis zur Versammlung für die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Ersatz zu finden. Er nannte seine Motivationsmöglichkeiten als erschöpft, hatte noch zusätzlichen Ärger bei Spielerwechseln bekommen und sah auch bei der Beschaffung von Geld seine Grenzen, da das neue Steuergesetzt die Finanzenbeschaffung einenge.

Über die Finanzen des Kernstadtvereins berichtete Hauptkassiererin Ursula Giesche. Das Riesenproblem für den Verein bleibt die sechsstellige Schuldensumme und die Bezahlung der laufenden Zinsen, die dem Verein die Möglichkeit nehme, im Jugend- und Aktivenbereich mehr zu investieren, um an frühere Erfolge anzuknüpfen.

Die erste Mannschaft hatte ein gutes Jahr, stand neunzehnmal an der Tabellenspitze und mußte sich am Schluß doch mit der Vizemeisterschaft begnügen. Der ausgeschiedene Spielausschuß Löffel berichtete von 99 Trainingseinheiten, wobei Wolfgang Hermann mit 94 Besuchen am meisten trainierte. Die meisten Spiele, nämlich 30, absolvierten Sven Vogler und Ralph Weisser, während Steffen Kritter mit 30 Treffern nicht nur Torschützenkönig beim VfB, sondem auch in der gesamten Bezirksliga war.

Der kommissarische Jugendleiter gab einen positiven Überblick über die Jugendabteilung. „Alle Mannschaften sind optimal mit Trainern und Betreuern besetzt, was heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Sehr gut seien die Besuche der Trainingsabende, so daß bei der D-Jugend sogar über die Bildung einer zweiten Mannschaft nachgedacht werde.

Die Damenmannschaft berichtete über den Aufschwung in diesem Jahr, der bis jetzt den zweiten Tabellenplatz einbrachte. Die AH-Abteilung legt mittlerweile auf die Geselligkeit genauso viel Wert wie auf das Fußballspielen, Seniorenbetreuer Gerhard Damm gab noch einen Überblick über die Aktivitäten der älteren Mitglieder des VfB, deren Höhepunkt wieder die diesjährige Weihnachtsfeier sein wird.

Nach den Berichten kam es zu den mit Spannung erwarteten Neuwahlen des 706 Mitglieder starken und mit 13 Mannschaften aktiven Vereins. Jörg Biermann wurde aus der Versammlung vorgeschlagen, und der Kandidat legte seine Vorstellungen über die Vorstandsarbeit dar Natürlich kamen von den Mitgliedern auch Fragen zum politischen Engagement und zur Verbindung zum VfB, die der Kandidat erschöpfend und klar beantwortete. Bei der Wahl wurde Jörg Biermann mit 99 Prozent der Stimmen zum neuen ersten Vorstand des VfB Bretten gewählt.

Für die vakante Stelle des stellvertretenden Vorstandes zeichnete sich im letzten Augenblick auch noch eine Lösung ab. Mit Wolfram Pfaus, der mit dem ersten Vorstand sicher gut zusammenarbeitet, wurde ein weiterer junger Mann in die Vorstandsetage gewählt. Horst Kinder stellte sich als außerordentliches Vorstandsmitglied zur Verfügung. Als Jugendleiter wurde Reinhard Rapp gewählt. Die Mannschaften werden von den Spielausschußmitgliedern Wolfgang Schmidt, Trudbert Genswein, Reiner Prüfer und Thomas Schabinger betreut. Schriftführer wurde Harald Schäfer und als ältestes Vorstandsmitglied Günther Dorwarth in seinem Amt bestätigt,

Brettens Fußballer und der Oberbürgermeister in Verhandlungen

(Brettener Nachrichten vom 11. November 1991)
Brettens Fußballer und der Oberbürgermeister in Verhandlungen
Zieht der VfB ans andere Stadtende?
Stadt und Verein zögen daraus Nutzen / Platz fürs Gewerbe auf Diedelsheimer Höhe

Es sieht ganz danach aus, als käme das Karussell wieder in Fahrt. Und diesmal will Oberbürgermeister Paul Metzger nicht Industrie- oder Handwerksbetriebe innerhalb Brettens hin- und herschieben, diesmal will er dem VfB, einem der traditionsreichsten und größten Brettener Vereine, eine neue Heimat verpassen. Der Fußballverein soll von seinem angestammten Platz über dem Alex‘ wegziehen und sich im Sportzentrum Im Grüner wieder etablieren. Auf der geräumten Fläche wäre dann Platz für Brettener Alt- oder Neugewerbe. Mit dieser Idee betritt der Oberbürgermeister freilich kein Neuland, wie er es in den zurückliegenden Jahren bei seinem „Industriekarussell‘ tat. Ein Umzug des VfB Bretten ist in der Vergangenheit schon wiederholt im Verein diskutiert worden; sogar Abstimmungen darüber hat es gegeben. Den Umzug angepackt hat freilich niemand – aus den verschiedensten Gründen, wobei auch emotionale Bindungen an das alte Gelände keine kleine Rolle gespielt haben. Nun aber hat Paul Metzger bei der Vorstandschaft des VfB Bretten, der seit einem halben Jahr von Jörg Biermann und Wolfram Pfaus geleitet wird, Verständnis für den Standortwechsel gefunden.

Der VfB, mit 750 Mitgliedern Brettens zweitgrößter Verein, ist auf der Diedelsheimer Höhe keineswegs ideal untergebracht. Die größte Sorge bereitet derzeit der Platz. Er muß bei jedem Wetter benutzt werden, ist schlecht drainiert und wird in den kommenden Jahren mit Sicherheit saniert werden müssen. Den insgesamt 16 Mannschaften, von der F-Jugend bis zu den Altherren, steht darüber hinaus noch ein Trainingsplatz zur Verfügung: aber“ weit vom Schuß“, rund 500 Meter entfernt in der Talsohle, ohne Toiletten und Umkleidemöglichkeiten.

Auch das Vereinsheim des VfB benötigt dringend Investitionen: Die sanitären Anlagen brauchen eine Erneuerung, Dusche- und Umkleideraum müßte saniert werden. Dafür hat die Stadt schon vor Jahr und Tag einen Betrag von 65.000 Mark zugesichert. Bestes Stück des VfB ist die Halle mit Kegelbahn, Großküche und sanitären Anlagen. Sie allein ist von Gutachtern auf 1,2 Millionen Mark geschätzt worden. Bei den Banken ist der VfB aus früheren Investitionen mit rund 400. 000 Mark verschuldet. Bei einem Verkauf der Halle, selbst mit einer langjährigen Verpachtung, könnte der Fußballverein seine Schulden aus eigener Kraft loswerden. Die Stadt könnte ihn auch nicht vom Gelände treiben, weil ihm das auf Erbpacht bis zum Jahr 2010 überlassen ist. „Gezwungen zum Revirement sind wir auf keinen Fall“ wehrt Jörg Biermann Spekulationen ab, wonach sich der, finanziell angeschlagene Fußballverein auf Kosten der Stadt sanieren will. Und Wolfram Pfaus wird deutlich:“ Wir haben Interessenten, die die Halle kaufen wollen; wir haben welche, die sie mieten wollen. Mit beiden Lösungen könnten wir schuldenfrei werden. Man sollte jedoch die Gunst der Stunde nicht verpassen“. Das VfB-Gelände auf der Diedelsheimer Höhe ist rund 10.000 Quadratmeter groß und macht etwa die Hälfte des 20.000 Quadratmeter großen Areals aus, das die Stadt als Gewerbegebiet nutzen möchte. Sie hat dafür schon Interessenten. So will sich unter anderem dort ein bereits in Bretten ansässiger Großmarkt niederlassen, der expandieren will und muß. Außerdem haben weitere Brettener Betriebe Flächenwünsche angemeldet. 300 Mark pro Quadratmeter wurden der Stadt auf einem Teil geboten. Deshalb kalkuliert der Oberbürgermeister auf diesem Areal mit Einnahmen aus dem Geländeverkauf von mehreren Millionen Mark, bis zu sechs Millionen Mark im günstigsten Fall. Vor einem solchen Hintergrund glaubt Paul Metzger wohl auch die Finanzmittel für den Transfer des VfB ans andere Stadtende sicher zu haben.

Im Grüner will der VfB wieder sein Vereinsheim bauen, außerdem braucht er dort einen Spielplatz und einen Trainingsplatz. Letzterer stünde dann aber auch dem Schulsport zur Verfügung – wiederum ein Nutzen für die Stadt“, rechnet Jörg Biermann vor

Eines hat der Fußballverein der Stadt klar gemacht: Die Schulden will man nach dem Umzug los sein, weil man sie bei Verwertung der Halle auch aus eigener Kraft vom Hals bekäme. 400. 000 Mark müßte der VfB also beim Tausch bekommen, Darüber hinaus will er von der Stadt die beiden Plätze und eine Hilfe beim Bau des Vereinsheims“denn wir wollen danach ja auch wiederdurchatmen können und nicht schon wieder auf einem Schuldenberg sitzen“, sagt Wolfram Pfaus.

Die beiden VfB-Sprecher möchten mit der Stadt ins Geschäft kommen; sie wollen sie dabei nicht übervorteilen: „Der Verein und die Stadt hätten die Möglichkeit, etwas Vemünftiges zu realisieren, und das sollte man nicht blockieren.‘ Auch der sportliche Aspekt, so meint Jörg Biermann, zwingt zum Standort wechsel. Im kommenden Jahr spielt der VfB mit Büchig, Neibsheim und Rinklingen in einer Klasse: Das sind dann richtige Lokalderbys, und wie frustriert müssen unsere Spieler sein, wenn sie sehen, welche Anlagen ihre Gegner aus der gleichen Stadt haben.‘ Eine neue Anlage ,lm Grüner“ könnte hingegen beflügeln: „Zur Mitarbeit beim Bau und zu neuen Erfolgen auf dem Rasen.“
(aus den Brettener Nachrichten vom 8. Mai 1992)

Sportlich begann das Jahr 1992/93 recht vielversprechend, denn die VfB-Elf schaffte mit Trainer Winger den Sieg im Brettener Stadtpokal. In der Verbandsrunde war zunächst der Wurm drin, denn viele Spieler waren zum Rundenauftakt noch im Urlaub. Man arbeitete sich im Verlauf der Saison auf den vierten Tabellenplatz vor, doch mit der Vergabe der Meisterschaft, die Huttenheim vor Menzingen für sich entschied, hatte man nichts zu tun. Dafür spielte man bei Pokalspielen einen besseren Ball, gewann den Stadtpokal in der Halle und kam ins Pokalendspiel des Kreises Bruchsal, das man nach Verlängerung und Elfmeterschießen gegen den SV 62 Bruchsal für sich entschied. Die Vorstandschaft freute sich mit ihren Akteuren, aber das Hauptaugenmerk war auf die Umsiedlung des VfB Bretten von der Diedelsheimer Höhe ins Sportzentrum im Osten der Stadt gerichtet. Der bestehende Hartplatz sollte in einen Rasenplatz umgewandelt werden.

Mit Beginn der Spielzeit 1994/95 im Sommer nächsten Jahres werden die Fußballer des VfB Bretten nicht mehr auf der Diedelsheimer Höhe, sondern auf dem neuen Rasenplatz im Sportzentrum im Osten der Stadt das runde Leder treten. Am Donnerstag nahm der VfB-Vorstand gemeinsam mit dem Oberbürgermeister den symbolischen ersten Spatenstich für die Bauarbeiten vor die noch vor Pfingsten beginnen sollen, Innerhalb von drei Wochen soll der alte Hartplatz, der niemals richtig genutzt worden ist, in einen Rasenplatz verwandelt werden, Damit das Gras richtig verwurzeln kann, bleibt das neue Spielfeld über den kommenden Winter noch unbespielt liegen, und wird erst in gut einem Jahr zusammen mit dem dann ebenfalls fertiggestellten neuen Hartplatz, der östlich davon entsteht, in Betrieb genommen werden. Zwischen den beiden Spielfeldern wird der VfB Bretten sein neues Clubhaus errichten. Mit dem Bau soll, wie zweiter Vorsitzender Wolfram Pfaus ankündigte, noch in diesem Sommer begonnen werden. Für den neuen Rasenplatz liegt, so Vorsitzender Jörg Biermann, inzwischen auch eine Freigabe des Badischen Sportbundes vor, so daß Zuschüsse sichergestellt sind. Der Umbau zum Rasenplatz ist auf etwa 280.000 Mark veranschlagt, die Anlage des zweiten Feldes mit Schulsportanlagen auf dreieinhalb Millionen Mark. Beim Clubhaus rechnet der VfB mit Kosten von 1,3 Millionen Mark, will aber einen großen Teil durch Eigenleistung erbringen. Oberbürgermeister Metzger betonte, der Sportplatzbau diene sowohl dem VfB wie der Stadt Bretten, weil im Schulzentrum ohnehin Sportanlagen hätten gebaut werden müssen. Durch die ,Verwertung“ des alten VfB-Platzes auf der Diedelsheimer Höhe könne die ganze Angelegenheit haushaltsneutral“ abgewickelt werden. – Unser Bild zeigt den Oberbürgermeister zusammen mit Jörg Biermann und Wolfram Pfaus sowie dem Spielausschussvorsitzenden Trudbert Genswein beim ersten Spatenstich
(aus den Brettener Nachrichten vom 8.19. Mai 1993, Foto:Baier)

„Mit der ersten Mannschaft steht oder fällt ein Verein“ ist zwar ein alter Fußballspruch, doch in der Zeit der Umorientierung von der Diedelsheimer Höhe ins Sportzentrum war die Mannschaft nicht das Hauptthema beim VfB. Mit dem Bau eines modernen Clubhauses zwischen den beiden Sportplätzen im neuen Domizil hatten sich die VfB-Verantwortlichen hohe Ziele gesetzt. Mit der Grundsteinlegung am 1. März 1994 wurde ein neues Kapitel im Leben des VfB Bretten eingeleitet. Nicht immer leicht hatten es die“Motoren“ dieser Neugestaltung 1. Vorstand Jörg Biermann und zweiter Vorstand Wolfram Pfaus bei der Verwirklichung dieser Jahrhundertaufgabe.

Trainer Helmut Haas hatte schon während der vergangenen Runde das Zepter beim VfB übernommen, doch der Neubeginn 1993/94 wollte einfach nicht klappen. Tiefster Punkt war der letzte Tabellenplatz im November und erst der Erfolg im Lokalderby gegen Rinklingen brachte einen Aufwärtstrend. Die Jahresfeier in der VfB-Halle, von Geschäftsführer H. Schäfer bestens organisiert, brachte gute Laune und Hoffnung auf ein besseres Jahr. Nach der Winterpause steigerte sich die VfB-Truppe und belegte in der Schlußabrechnung den 10. Tabellenplatz; Meister wurde Menzingen. Der Zeitungsausschnitt berichtet von den primären Bemühungen 1994:

Mehr als 100 Besucher bei symbolischen Akt

Mit Grundsteinlegung will VfB Kontinuität dokumentieren

Im künftigen Clubhaus werden 1, 75 Millionen Mark verbaut

Der Grundstein für das neue Clubhaus des VfB Bretten ist inzwischen gelegt und dies, obwohl schon das Kellergeschoss betoniert und einige Außenwände des künftigen Eingangsbereiches gemauert wurden. Zu dem symbolischen Akt waren gut 100 Vereinsmitglieder und Handwerker ins Sportzentrum „im Grüner“ gekommen – trotz Regenschauern und glitschiger Holzstufen, die hinab zur Baustelle führten. Mit dem ungewöhnlich späten Termin der Grundsteinlegung habe man dokumentieren wollen, so VfB-Vorsitzender Jörg Biermann, daß der VfB „Im Grüner“ nicht neu anfange, sondern das was mit dem Namen Muckenfuß und Hesselbacher untrennbar verbunden ist, fortzuführen.

Mit dem Clubhaus, dessen Planung Wolfram Pfaus sowie den Architekten Jürgen Alshut und Klaus Fehrenbach obliegt, solle auch ein breiteres Angebot verwirklicht werden, so Biermann, damit der künftige Pächter des Restaurants und der Verein damit ,eine solide Basis vorfindet“. Pfaus, stellvertretender VfB-Vorsitzender, erläuterte anschließend kurz den Bau: Im untersten Geschoß soll ein Fitneßraum entstehen, eine Kegelbahn, Squashräume und eine Sauna untergebracht werden. Im Stockwerk darüber werden Umkleideräume, Duschen, Toilet ten sowie Schulungsräume eingerichtet. Wiederum eine Etage höher ist das Restaurant vorgesehen, das von einer Terrasse umgeben ist, von der aus der Spielbetrieb beobachtet werden kann. Zudem ist in diesem Geschoß auch ein

Geschäftszimmer des Vereins vorgesehen. Das Dachgeschoß schließlich umfaßt eine über 110 Quadratmeter große Wohnung für den Hausmeister und Pächter des Restaurants. Der VfB-Vize verspricht sich von dem neuen Clubhaus nicht nur finanzielle Einnahmen. Pfaus: „Wir hoffen, daß wir für die Bürger auch die, die nicht Vereinsmitglieder sind, so viele Alternativangebote haben, daß immer was los ist und das Clubhaus nicht die Woche über leersteht.

Beim Bau seien bislang vornehmlich Brettener Firmen bedacht worden, erläuterte Jörg Biermann. Die hätten dem VfB aber jeweils auch das günstigste Angebot unterbreitet. Wir schreiben nämlich alles aus und haben pro Gewerk so zwischen zehn und zwölf Angebote.‘ Laut dem VfB-Chef sind bisher Aufträge im Wert von rund einer Million Mark brutto vergeben worden. Die Baukosten sind insgesamt mit 1, 75 Millionen Mark (ohne Mehrwertsteuer) kalkuliert. Abzüglich der Zuschüsse vom Badischen Sportbund sowie der Stadt Bretten und der Aufnahme von Fremdkapital soll ein nicht unwesentlicher Teil der Gesamtkosten durch Eigenleistungen der Vereinsmitglieder erbracht werden. Biermann geht dabei von etwa 13.500 Arbeitsstunden, jeweils mit 30 Mark verrechnet, aus. Bislang, so der Vorsitzende, liegen wir voll in unserem Finanzplan‘.

Die Kupferrolle mit den obligatorischen Zeitungsausschnitten, mit Fotos des VfB  Vereinsgeländes auf der Diedelsheimer Höhe sowie einem Vereinswimpel mauerten Biermann und Pfaus gemeinsam in einen großen Stein ein, der im Eingangsbereich des Restaurants ins Mauerwerk eingepaßt werden soll. Das wiederum dauert noch ein paar Wochen. Handwerker, VfB’Ier und Vertreter der Baufirmen ließen sich dennoch nicht nehmen, den symbolischen Akt mit gespendetem Bier und Würstchen zu feiern- auf der künftigen Kegelbahn.
(aus Brettener Nachrichten vom 1. März 1994)

Umzug ins neue Sportzentrum und Einweihung des VfB-Vereinsheimes 1994

Der Saisonbeginn 1994/95 war mit einem „Abschiedssportfest“ auf der Diedelsheimer Höhe verbunden und Coach Volker Beck übernahm als Spielertrainer die VfB-Aktivität. Zunächst lief es ganz gut und man übernahm am 5. Spieltag die Tabellenführung. Der Umzug der Aktiven ins neue Sportzentrum erfolgte im Oktober, obwohl das neue Vereinsheim noch nicht fertig war. Auf der Diedelsheimer Höhe rollten die ersten Baummaschinen an und im alten VfB-Clubhaus stieg die Abschiedsfete.

Auf dem sechsten Tabellenplatz überwinterte die erste Mannschaft und dies war auch am Saisonende die Tabellenposition. Die zweite Mannschaft spielte in der B-Klasse eine führende Rolle und errang am Ende der Saison den Meistertitel, der den Aufstieg in die A-Klasse brachte.

VfB Bretten Meister der Kreisliga B 1994/95 – Aufsteiger in die A-Klasse

Stehend von links: Werner Kleinhans, Volker Beck, Michael Meyerhoff, Peter Vollmer, Mathias Keller, Andreas Hachtel, Markus Fürsicht, Marco Galeazzi, Enzo Bulone, Dirk Vogler, Bernd Hofmann, Trudbert Genswein.

Knieend von links: Rhida Garbi, Tino Imhof, Eberhard Braun, Alexander Dittes, Sven Prü fer, Heiko Wetzl, Markus Schöntag, Rino Gagliardi.

Der VfB Bretten hat am Wochenende sein neues, repräsentatives Vereinsheim eingeweiht

„Schönste Spielanlage des badischen Fußballverbandes“

Die Kosten dafür liegen bei 2,3 Millionen Mark / Umzug des Vereins bringt auch Vorteile für die Stadt

Der Oberbürgermeister lobte: „Das ist eine runde Sache.‘ Und VfB-Vorsitzender Jörg Biermann befand: „Mit dem Umzug unseres Vereins von der Diedelsheimer Höhe hierher und mit dem Bau unseres Vereinsheims haben wir nicht nur unseren Verein wieder unter Dach und Fach gebracht,- davon hat auch die Stadt Vorteile. „

Am Samstagmorgen hat der Brettener VfB sein neues Vereinsheim im Sportzentrum bezogen und den Neubau eingeweiht. Die VfB-Mitglieder haben sich den Bau mit seiner eigenwilligen Architektur rund 2,3 Millionen Mark kosten lassen. Vorsitzender Jörg Biermann, der zur Einweihung eine ganze Reihe von Ehrengästen begrüßen konnte (außer dem OB auch Bürgermeister Willi Leonhardt und den Ältestenrat des Gemeinderats), erinnerte daran, daß es vor drei Jahren galt, den Verein mit nahezu 900 Mitgliedern und 16 Mannschaften, darunter zwölf Jugendmannschaften, für die Zukunft abzusichern. Deshalb habe man wieder einen Plan aufgegriffen, der schon eine“ Generation früher“ überlegt, aber wieder verworfen worden war.- Der Umzug ins Sportzentrum. In Oberbürgermeister Paul Metzger habe der Verein bei seinen Umzugsplänen einen aufgeschlossenen Partner gefunden. Im Mai 1992 habe der VfB sein Konzept vorgestellt und man habe für diese Pläne „grünes Licht‘ erhalten. Im September sei dann vom Ratsgremium der offizielle Beschluß gefaßt worden.

Der VfB habe sein Heim ursprünglich ans Ende der Anlage, an die östliche Grenze des Areals stellen wollen, habe dann aber einem städtischen Wunsch nachgegeben, wonach das Vereinsheim auf der Nahtstelle von Fußballplatz und städtischem Leichtathletikstadion stehen sollte. Diese Standortänderung hatte erhebliche Auswirkungen auf Planung und Konzept.

Nicht nur, daß man jetzt auch behindertengerechte Toiletten einplanen mußte, jetzt war ein großer Geländesprung architektonisch zu verkraften – ein Umstand, welcher das Ausmaß des Vereinsheims wesentlich beeinflußt hat. Im Frühjahr 1994 hat der Verein mit dem Vereinsheim begonnen und es sei zügig gebaut worden, wenn man vom Ärger um die verschwundenen Steine oder einem Wassereinbruch einmal absehe. Die 70 Parkplätze beim VfB-Heim seien noch rechtzeitig fürs erste Heimspiel des VfB am 13. Oktober fertig geworden.

Bis in die jüngsten Tage hinein hätten die Mitglieder gewerkelt und gearbeitet, um das Haus zum Einweihungstermin fertig zu haben. Dies sei geglückt. Und bei den ersten beiden Spielen im neuen Stadion hatte der VfB 400 und 300 Zuschauer gehabt – Zahlen von welchen man einst auf der Diedelsheimer Höhe nur geträumt habe. Einen straffen Überblick über die Baugeschichte gab dann zweiter Vorsitzender Wolfram Pfaus, der zugleich planender Architekt für den Neubau war Er bezog sich dabei auf eine „geradezu paradiesische Ausgangssituation“, weil es keinen Bebauungsplan gegeben habe, sondern lediglich Rahmenbedingungen für den Bau abgesteckt worden waren.

Wolfram Pfaus lobte das Engagement der VfB-Mitglieder bei Maler- und Elektrikerarbeiten und verwies darauf, daß man in nur achteinhalb Monaten ein Bauwerk mit einem Volumen von 5.700 Kubikmetern und einer Nutzfläche von 1. 300 Quadratmetern erstellt habe. Ein erheblicher Teil des Bauwerks stecke gleichsam im Boden, wie die Kegelbahn: Das war die Konsequenz aus dem Bauen auf dem Geländesprung. Das Gebäude komme auf rund 2,3 Millionen Mark,- davon seien 1, 4 Millionen Mark bereits ausbezahlt. Und der Architekt fand in Würdigung seines Werks: „Es ist ein Schmuckstück für den Verein und für die Stadt.“ Die Einweihung des Heims bezeichnete OB Paul Metzger „einen herausragenden Tag in der Vereinsgeschichte“ und er wünschte dem VfB, daß dieser Tag mit seinen positiven Erfahrungen, negative zumindest ausgleichen, wenn gar in Vergessenheit geraten lasse. Paul Metzger machte aus dem Umstand kein Hehl, daß die Stadt mit der Verlagerung des VfB von der Diedelsheimer Höhe ins Sportzentrum Vorteile hatte: 9,6 Millionen Mark habe man auf der Diedelsheimer Höhe eingenommen, rund fünf Millionen habe man in den neuen Standort gesteckt. Damit verbleibe eine ordentliche Summe, die man im Schulbau habe dringend brauchen können.

Die Stadt Bretten habe zu ihrem Zuschuß auch noch den des Sportbundes vorfinanziert. Damit habe der VfB bereits 1, 15 Millionen Mark erhalten. 50 Prozent verlorener Zuschuß – das ist schon eine recht gesunde finanzielle Basis für einen Neubau“ befand der OB. Un Paul Metzger überreichte Jörg Biermann eine städtische Urkunde, in welcher das neue Stadion „als die schönste Spielanlage des badischen Fußballverbands‘ bezeichnet wird.

Die Glückwünsche dieses Verbands überbrachte dann Staffelleiter und Kreisschriftführer Dieter Siegele, der darauf verwies, daß die beiden VfB-Mannschaften derzeit auf Höhenflug“ seien, von den Anstrengungen ihres Vereins in Bretten offenbar beflügelt. Wolfram Pfaus übergab schließlich an Jörg Biermann die Schlüssel fürs Heim.
(aus Brettener Nachrichten vom 14. November 1994)

Einweihung des städtischen Leichtathletikstadions 1995

Bei den Verhandlungen über den Umzug ins Sportzentrum, war dem VfB Bretten ein zweiter Rasenplatz versprochen worden. Die Stadt mit Oberbürgermei ster Paul Metzger machte „Nägel mit Köpfen“ und plante ein Leichtathletikstadion für den Schul- und den Vereinssport. Der Spatenstich erfolgte am 11.10.1993 und die Firma Garten- und Landschaftsbau Stuter führte die Arbeiten durch. Der Bau dieser Superanlage war nur möglich, weil der VfB auf seine alte Platzanlage verzichtete, um der Ansiedlung von Industrie und Handel Vorschub zu leisten. Durch den Verkauf des alten VfB-Geländes und der stadtnahen Ansiedlung von Aldi hatte die Stadt 9.613.000 DM Einnahmen. Das Leichtathletikstadion wurde mit 7.707.000 DM abgerechnet, so daß man von einem guten Geschäft sprechen kann. Nicht ganz zufrieden waren einige VfB’Ier, denn der Bau des Vereinsheimes auf Wunsch der Stadt zwischen den beiden Plätzen kostete immense Summen und konnte durch den Verkauf der vereinseigenen Dinge auf dem alten VfB-Gelände nicht abgedeckt worden. Trotzdem herrschte am 22. Juli 1995 eitel Freude bei der Einweihung des neuen Stadions. Das Grundschulsportfest ging noch flott über die Bühne, doch in der Nacht fegte ein Orkan über Bretten, so daß tags darauf nicht die Sportler, sondern die Feuerwehrleute zum Einsatz kamen. Das Festzelt wurde vom Wind verschoben, die dicken Masten der Wurfanlage knickten wie Streichhölzer und Schlamm und Dreck wurde auf die Tartanbahn gespült. Das Spiel der VfB-Traditionsmannschaft 1975 mußte um einen Tag verschoben werden und da zeigte sich die Anlage schon wieder in bester Ordnung. Das Leichtathletikstadion dient hauptsächlich der Schul- und VfB-Jugend zu Trainings- und Spielzwecken.

Meister der Bezirksliga und Aufsteiger in die Landesliga 1995/96

„Endlich wieder eine Meisterschaft für den VfB Bretten“ jubelten die Fußballanhänger 1996. 21 Jahre hatte es gedauert bis man mit Sekt und Freibier eine Meistermannschaft feiern konnte. Die äußeren Bedingungen mit zwei Rasenplätzen, einem Super-Clubhaus waren ideal für die Verbandsrunde und doch gab es viele Hindernisse bis zur Meisterschaft zu überwinden. Mit Trainer Ernst Beck gewann das Team den im VfB-Gelände ausgespielten Stadtpokal. Die“Chemie“ zwischen Trainer und Mannschaft stimmte aber nicht, so daß man sich nach drei‘ Spieltagen trennte. Co-Trainer Karl-Heinz Klein übernahm das Team und landete nach zwischenzeitlichem 10. Rang vor der Winterpause auf dem 6. Tabellenplatz. Nach der Winterpause bot der VfB seinem Anhang ein Fußballschmankerl, denn man verpflichtete mit Dynamo Kiew eine europäische Spitzenmannschaft; man verlor zwar standesgemäß 1:9 aber von da an gings aufwärts. Trainer Manfred Robach wurde für den Rest der Saison verpflichtet und der VfB schob sich langsam an die Spitzengruppe heran. Im April wurde der SV 62 Bruchsal als heißer Aufstiegsaspirant gehandelt und das VfB-Team stand noch vier Punkte hinter dem Spitzenreiter. Am 16. Mai 1996 brachte am 28. Spieltag der Erfolg beim 1. FC Bruchsal erstmals die Tabellenführung für den VfB Bretten, die man dann nicht mehr abgab und gegen Ubstadt im letzten Spiel mit der Meisterschaft krönte.

Erstes Jahr in der Landesliga 1996/97

Das erste Jahr in der Landesliga brachte den Akteuren und Zuschauern span nende Spiele aber auch Nervenflattern, denn durch einen kuriosen Abstiegsmodus konnten 30% der Vereine absteigen. 1996/97 verpflichtete man mit dem Fußballpädagogen Werner Knaus einen neuen Trainer, der mit der Aufstiegsmannschaft auch den Klassenerhalt schaffen sollte.

Die Generalversammlung sprach ihr Vertrauen den Vorständen Jörg Biermann und Wolfram Pfaus aus, obwohl aus den Reihen der Mitglieder auch Kritik zur Finanzierung des 2,21 Millionen Mark teuren Vereinsheimes kam. Nach dieser Hürde für die Funktionäre, mußte die sportliche Hürde Landesliga gemeistert werden. Der Nichtabstieg war das Saisonziel und man überwinterte auf dem 13. Tabellenplatz. Dies würde reichen denn der 14. mußte ein Relegationsspiel austragen und Platz 15, 1

6, 17 und 18 müßten absteigen.Probleme hatte auch die zweite Mannschaft in der A-Klasse; sie lag nach der Vorrunde auf dem letzten Platz. Die erste Mannschaft startete mit einem Sieg in Forst in die Rückrunde, war drei Spieltage vor Schluß gesichert und schaffte in der Abschlußtabelle den 12. Rang. Die zweite Mannschaft mußte leider absteigen.

90 Jahre VfB Bretten

Im zweiten Abschnitt der Saison 1997/98 feiert der VfB Bretten sein 90jähriges Jubiläum. Zunächst wurden aber durch Trainer Knaus und die Vorstandschaft die Weichen für die sportliche Saison gestellt, die überaus erfolgreich verlaufen sollte. Junge Talente aus den eigenen Reihen und der näheren Umgebung verstärkten das Team, das plötzlich in den vorderen

Regionen zu finden war. Eine Zeitlang rüttelte man sogar am Thron des FC Forst und machte Menzingen den zweiten Platz streitig. Am Ende schaffte der VfB Bretten einen ausgezeichneten 4. Tabellenplatz. Eine Jubiläumssportwoche wurde gefeiert und mit Dynamo Kiew, Lokomotive Moskau und Bnei Yehuda Tel Aviv tauchten internationale Spitzenteams im VfB-Gelände auf.