VfB Bretten – SG Dittwar/Tauberbischofsheim 2:2
Nach einer starken ersten Hälfte und der verdienten 1:0 Führung durch Melissa Eraymaz, verloren die VfB-Frauen unerklärlicher Weise nach dem Wechsel komplett die spielerische Linie, gerieten in Rückstand und mussten froh sein, in der Nachspielzeit durch Eraymaz zweiten Treffer noch einen Punkt gerettet zu haben.
Starke erste Hälfte des VfB
Mit der beeindruckenden Leistung der Vorwoche im Rücken, als man dem Meisterschaftsfavoriten KIT ein verdientes Remis abtrotzen konnte, gingen der VfB mit viel Selbstbewusstsein ins Spiel gegen die Aufsteiger aus dem Odenwald. Bereits in der 3. Minute scheiterte Melisa Eraymaz am Pfosten, den ersten Nachschuss von Selina Kassay parierte die Gästetorhüterin, ehe Laura Guhle den zweiten Nachschuss knapp übers Tor setzte. Der VfB beherrschte gerade in der Anfangsphase den Gegner nach Belieben, lies in der eigenen Defensive kaum etwas zu und zeigte trotz der schwierigen Platzverhältnisse auch technisch eine ansehnliche Partie mit einigen hochkarätigen Torchancen. Der Führungstreffer fiel dann auch verdient in der 27. Spielminute, als sich Goalgetterin Eraymaz zum wiederholten Mal durchsetzen und überlegt zum 1:0 einschieben konnte. In den letzten Spielminuten vor der Halbzeit wurde der Gast etwas stärker, auch weil offensichtlich bei einigen VfB-Spielerinnen die Konzentration etwas nachzulassen schien. Torhüterin Kim Müllner zeigte sich allerdings bei den beiden Torchancen für Dittwar/Tauberbischofsheim kurz vor Seitenwechsel auf dem Posten. Die bis dahin sehr starke Innenverteidigerin Annah Beck musste noch vor der Pause verletzt vom Feld, die junge Emma Hachtel kam für sie ins Spiel.
Feldvorteile für die Gäste nach dem Wechsel
Was sich kurz vor dem Wechsel bereits andeutete, erfuhr bei Wiederanpfiff traurige Bestätigung. Bei den VfB-Frauen reihte sich bei eigenem Ballbesitz Fehlpass an Fehlpass und gegen den Ball ließ man viel zu große Abstände zu den Gegnerinnen, was die bis dahin recht harmlosen Gäste zu Ihrem Vorteil zu nutzen wussten. Mit steilen Bällen in die Spitze, die im Mittelfeld nicht mehr unterbunden werden konnten, verschaffte sich Dittwar/Tauberbischofsheim Feldvorteile und erzielten in der 55. Minute den Ausgleich. Als nach gleichem Strickmuster die Gäste in der 60. Minute in Führung gingen, waren die VfB-Frauen bereits vollends von der Rolle. Mehrfach ließen in dieser Phase die Gäste nun Chancen aus, um die Führung auszubauen. Mit Athina Anastassiadis wurde beim VfB eine frische Offensivkraft eingewechselt und in den Schlussminuten setzte man mit „offenem Visier“ alles auf eine Karte. Die Bemühungen wurden belohnt, als Melisa Eraymaz in der dritten Minute der Nachspielzeit nach einem Eckball von Sophie Stober an den Ball kam und aus der Drehung, leicht abgefälscht durch eine Gästespielerin, den am Ende glücklichen Ausgleich erzielen konnte.
Die VfB-Frauen hängen noch etwas hinter den Erwartungen zurück und befinden sich mit nur fünf Punkten aus fünf Partien derzeit auf Rang acht. Doch auch der Tabellendritte Amicitia Viernheim hat erst 8 Punkte, was für die extreme Ausgeglichenheit der Liga in diesem Jahr spricht. Lediglich der KIT und der KSC 2 scheinen sich mit jeweils 12 Punkten bereits etwas abzusetzen.
Das nächste Saisonspiel findet am kommenden Samstag, 16.10.2022 um 17:30 beim VfK Diedesheim statt.
Für den VfB waren im Einsatz:
Kim Müllner, Selina Steudle, Annah Beck, Maren Siefermann, Laura Guhle, Shirin Ruf, Sophie Stober, Roberta Kalcher, Melisa Eraymaz, Chiara Tomka, Selina Kassay, Emma Hachtel, Christina Rühle, Athina Anastassiadis, Charlotte Heiler