Zehn Jahre Bezirksliga – Drei Vizemeisterschaften 1986-1996
Eine Mischung aus jungen Talenten und Routiniers sollte für bessere Fußballzeiten beim VfB sorgen. Eine weitere Talfahrt mußte vermieden werden. Der Anfang war schwer, die gradlinige kraftvolle Spielweise der Bezirksligagegner war Gift für den VfB, am Ende wurde dann doch noch der 5. Platz erkämpft. Neben den sportlichen Aktivitäten stand die Renovierung der 1964 eingeweihten, vereinseigenen Sporthalle im Mittelpunkt. Gefördert durch Gelder der Stadt Bretten und des Badischen Sportbundes wurden die Arbeiten ehrenamtlich von einer zahlenmäßig kleinen Gruppe, der sogenannten Instandhaltungsgruppe, durchgeführt, koordiniert wurde von Ehrenvorstand Hesselbacher. Im Jubiläumsjahr spielte die fast nur aus eigenen Spielern bestehende Bezirksligaelf lange um den Meistertitel mit, doch hatte am Ende der FC Karlsdorf mit einem Punkt Vorsprung die Nase vorn. Bretten konnte sich mit dem Vizemeistertitel schmücken, der damals jedoch keine Qualifikation für Aufstiegsspiele brachte.
Abschlußtabelle der Bezirksliga 1987/88
1. FC Karlsdorf 30 16 8 6 60:43 40:20
2. VfB Bretten 30 15 9 6 58:37 39:21
3. Alem. Eggenstein 30 16 6 8 68:50 38:22
4. FC Odenheim 30 16 6 8 56:46 38:22
5. FV Linkenheim 30 13 9 8 50:44 35:25
6. FV Hochstetten 30 10 12 8 49:40 32:28
7. SV Zeutern 30 11 9 10 63:57 31:29
8. Fvgg. Neudorf 30 11 7 12 48:45 29:31
9. FC Kirrlach 30 9 11 10 46:48 29:31
1 0. VfR Kronau 30 8 12 10 37:41 28:32
1 1. SV Blankenloch 30 10 6 14 51:56 26:34
12. SV Oberhausen 30 7 12 11 42:47 26:34
13. TSV Oberöwisheim 30 7 12 11 38:54 26:34
14. FC Spöck 30 7 11 12 37:54 25:35
15. FC Weiher 30 8 7 15 55:60 23:37
16. VfR Rheinsheim 30 3 9 18 37:73 15:45
1988/89 übernahm Gerhard Damm für den aus beruflichen Gründen ausscheidenden Klaus Fischer das Amt des ersten Vorsitzenden. Im Jahr der Olympischen Spiele in Seoul wollte die VfB-Elf in der Bezirksliga auf dem obersten Treppchen stehen. Die Morgel-Truppe sicherte sich auch den Titel des Herbstmeisters, aber im weiteren Verlauf der Saison wurde Eggenstein immer stärker und schnappte Bretten den Titel weg. Die Spieler Doll, S. Vogler, D. Vogler, Mergel, Fischer, Pfitzenmeier, Hermann, Luntz, Klein, Lauer, Pfannenschmid, Fetzer, Ganter, Junghans, Betsche und Tuschter waren natürlich enttäuscht und konn ten auch nicht durch den Meistertitel der zweiten Mannschaft getröstet werden.
Karl-Heinz Klein beendete 1989 seine dreizehn Jahre lange Karriere beim VfB Bretten. Als er von Knittlingen in die Verbandsliga zum VfB kam, mußte er sich zunächst durchbeißen. Dank seiner balltechnischen Fertigkeiten und seiner guten Übersicht wurde er zum Mittelfeldregisseur. Als Spielführer war er der Kopf der Mannschaft. Nach seinem Abschied wird man auch seine Freistoßtore ver missen, die er gekonnt über die Mauer bugsierte.
Mit Trainer Hans-Peter Mergel ging es auch in die Saison 1989/90. Durch zahlreiche Abgänge geschwächt, konnte die VfB-Elf zwar noch am Anfang um die Spitzenplätze mitwirken, belegte aber am Ende den 4. Rang und Hochstetten wurde Meister.
In der Generalversammlung im Oktober 1989 wurde Klaus Fischer zum ersten Vorsitzenden gewählt. Er hatte das Amt schon von 1985 bis 1988 inne.
Im Spieljahr 1990/91 wurde eine Neueinteilung der Bezirksligen vorgenommen. Der Kreis Bruchsal erhielt eine eigene Staffel, die durch sieben Vereine der A Klasse aufgesteckt wurde. So kam es zu mehr Lokalkämpfen, denn Büchig, Neibsheim und Münzesheim profitierten durch die Neuregelung. Mit Trainer Köberl stand beim VfB ein neuer Mann am Regiepult, der mit vereinseigenen Spielern den Aufstieg schaffen sollte. Es wurde ein tolles Jahr für den VfB – aber am Ende sprang wieder nur die Vizemeisterschaft heraus. 19mal stand die VfB Elf auf dem ersten Tabellenplatz, im heimischen Stadion blieb die Truppe unbesiegt, man mußte die wenigsten Niederlagen einstecken, der Sturm erzielte mit 73 Treffern die meisten Tore und die Hintermannschaft wurde nur 32mal bezwungen. Mit Steffen Kritter stellte der VfB den erfolgreichsten Torschützen der Bezirksliga. Seine 30 Treffer im ersten Jahr in der Aktivität machten den aus der alten Fußballerfamilie Kritter stammenden Torjäger höchst interessant für höherklassige Vereine. Letztendlich entschied er sich für den KSC und wechselte zu den von Rainer Ulrich trainierten Amateuren.
Die Wahl einer neuen Vorstandschaft und die Verhandlungen Über den Umzug von der Diedelsheimer Höhe ins Brettener Sportzentrum im Osten der Stadt hatten 1991/92 Priorität vor den sportlichen Belangen. Trainer Winger war für die erste Mannschaft zuständig und mit Gondelsheim kam weiteres Lokalkolorit in die Bruchsaler Bezirksliga. Die Berichte aus den Brettener Nachrichten zeigten die Hauptthemen des Vereinsjahres.
Nach dem Rücktritt des Vorsitzenden Klaus Fischer
Jörg Biermann steht an der Spitze des VfB
mit 99 Prozent auf der Generalversammlung gewählt Wolfram Pfaus
Der Brettener VfB hat wieder eine funktionierende Vorstandschaft. Mit 99 Prozent der Stimmen wählten die mehr als 100 VfB-Mitglieder, die zur Generalversammlung ins Vereinsheim gekommen waren, Jörg Biermann zu ihrem neuen Vorsitzenden. Er löst den zurückgetretenen Klaus Fischer ab. Stellvertreter von Biermann ist Wolfram Pfaus. Mit ihm wurde ein weiterer junger Mann in die Vor standsetage gewählt. Aus der erfahrenen VfB-Truppe stellte sich Horst Kinder als außerordentliches Vorstandsmitglied zur Verfügung. Mit den Neuwahlen scheint die Führungskrise beim VfB bewältigt, die – nach einigen Rücktritten zwar durch den Einsatz einiger weniger vorübergehend gemeistert werden konnte, aber doch in der Öffentlichkeit für Gesprächsstoff sorgte.
Selbst die alten VfB’Ier konnten sich nicht mehr erinnern, wann zum letzten Mal die Mitglieder in solchen Massen zu einer Generalversammlung geströmt waren. Am Ende waren es über einhundert Teilnehmer, die zum Teil stehend die Berichte und Neuwahlen im VfB-Clubhaus erlebten,
Zu Beginn berichtete der kommissarische Leiter des Vereins, stellvertretender Vorstand Rudolf Gugenmuß, von einem turbulenten Vereinsjahr, in dem im spielerischen Bereich der Zweikampf zwischen Bretten und Kirrlach für Schlagzeilen sorgte, während im Verwaltungsbereich die Rücktritte des Spielausschusses, des Jugendleiters und des ersten Vorstandes Aufsehen erregten. In dieser schwierigen Zeit engagierte sich besonders Karl-Heinz Kritter.
Der zurückgetretene erste Vorstand Klaus Fischer gab einen Rückblick über sein Wirken und begründete seinen Rücktritt gegenüber der Mitgliedschaft. Trotz vieler Gespräche war es ihm nicht gelungen, bis zur Versammlung für die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Ersatz zu finden. Er nannte seine Motivationsmöglichkeiten als erschöpft, hatte noch zusätzlichen Ärger bei Spielerwechseln bekommen und sah auch bei der Beschaffung von Geld seine Grenzen, da das neue Steuergesetzt die Finanzenbeschaffung einenge.
Über die Finanzen des Kernstadtvereins berichtete Hauptkassiererin Ursula Giesche. Das Riesenproblem für den Verein bleibt die sechsstellige Schuldensumme und die Bezahlung der laufenden Zinsen, die dem Verein die Möglichkeit nehme, im Jugend- und Aktivenbereich mehr zu investieren, um an frühere Erfolge anzuknüpfen.
Die erste Mannschaft hatte ein gutes Jahr, stand neunzehnmal an der Tabellenspitze und mußte sich am Schluß doch mit der Vizemeisterschaft begnügen. Der ausgeschiedene Spielausschuß Löffel berichtete von 99 Trainingseinheiten, wobei Wolfgang Hermann mit 94 Besuchen am meisten trainierte. Die meisten Spiele, nämlich 30, absolvierten Sven Vogler und Ralph Weisser, während Steffen Kritter mit 30 Treffern nicht nur Torschützenkönig beim VfB, sondem auch in der gesamten Bezirksliga war.
Der kommissarische Jugendleiter gab einen positiven Überblick über die Jugendabteilung. „Alle Mannschaften sind optimal mit Trainern und Betreuern besetzt, was heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Sehr gut seien die Besuche der Trainingsabende, so daß bei der D-Jugend sogar über die Bildung einer zweiten Mannschaft nachgedacht werde.
Die Damenmannschaft berichtete über den Aufschwung in diesem Jahr, der bis jetzt den zweiten Tabellenplatz einbrachte. Die AH-Abteilung legt mittlerweile auf die Geselligkeit genauso viel Wert wie auf das Fußballspielen, Seniorenbetreuer Gerhard Damm gab noch einen Überblick über die Aktivitäten der älteren Mitglieder des VfB, deren Höhepunkt wieder die diesjährige Weihnachtsfeier sein wird.
Nach den Berichten kam es zu den mit Spannung erwarteten Neuwahlen des 706 Mitglieder starken und mit 13 Mannschaften aktiven Vereins. Jörg Biermann wurde aus der Versammlung vorgeschlagen, und der Kandidat legte seine Vorstellungen über die Vorstandsarbeit dar Natürlich kamen von den Mitgliedern auch Fragen zum politischen Engagement und zur Verbindung zum VfB, die der Kandidat erschöpfend und klar beantwortete. Bei der Wahl wurde Jörg Biermann mit 99 Prozent der Stimmen zum neuen ersten Vorstand des VfB Bretten gewählt.
Für die vakante Stelle des stellvertretenden Vorstandes zeichnete sich im letzten Augenblick auch noch eine Lösung ab. Mit Wolfram Pfaus, der mit dem ersten Vorstand sicher gut zusammenarbeitet, wurde ein weiterer junger Mann in die Vorstandsetage gewählt. Horst Kinder stellte sich als außerordentliches Vorstandsmitglied zur Verfügung. Als Jugendleiter wurde Reinhard Rapp gewählt. Die Mannschaften werden von den Spielausschußmitgliedern Wolfgang Schmidt, Trudbert Genswein, Reiner Prüfer und Thomas Schabinger betreut. Schriftführer wurde Harald Schäfer und als ältestes Vorstandsmitglied Günther Dorwarth in seinem Amt bestätigt,
Brettens Fußballer und der Oberbürgermeister in Verhandlungen
(Brettener Nachrichten vom 11. November 1991)
Brettens Fußballer und der Oberbürgermeister in Verhandlungen
Zieht der VfB ans andere Stadtende?
Stadt und Verein zögen daraus Nutzen / Platz fürs Gewerbe auf Diedelsheimer Höhe
Es sieht ganz danach aus, als käme das Karussell wieder in Fahrt. Und diesmal will Oberbürgermeister Paul Metzger nicht Industrie- oder Handwerksbetriebe innerhalb Brettens hin- und herschieben, diesmal will er dem VfB, einem der traditionsreichsten und größten Brettener Vereine, eine neue Heimat verpassen. Der Fußballverein soll von seinem angestammten Platz über dem Alex‘ wegziehen und sich im Sportzentrum Im Grüner wieder etablieren. Auf der geräumten Fläche wäre dann Platz für Brettener Alt- oder Neugewerbe. Mit dieser Idee betritt der Oberbürgermeister freilich kein Neuland, wie er es in den zurückliegenden Jahren bei seinem „Industriekarussell‘ tat. Ein Umzug des VfB Bretten ist in der Vergangenheit schon wiederholt im Verein diskutiert worden; sogar Abstimmungen darüber hat es gegeben. Den Umzug angepackt hat freilich niemand – aus den verschiedensten Gründen, wobei auch emotionale Bindungen an das alte Gelände keine kleine Rolle gespielt haben. Nun aber hat Paul Metzger bei der Vorstandschaft des VfB Bretten, der seit einem halben Jahr von Jörg Biermann und Wolfram Pfaus geleitet wird, Verständnis für den Standortwechsel gefunden.
Der VfB, mit 750 Mitgliedern Brettens zweitgrößter Verein, ist auf der Diedelsheimer Höhe keineswegs ideal untergebracht. Die größte Sorge bereitet derzeit der Platz. Er muß bei jedem Wetter benutzt werden, ist schlecht drainiert und wird in den kommenden Jahren mit Sicherheit saniert werden müssen. Den insgesamt 16 Mannschaften, von der F-Jugend bis zu den Altherren, steht darüber hinaus noch ein Trainingsplatz zur Verfügung: aber“ weit vom Schuß“, rund 500 Meter entfernt in der Talsohle, ohne Toiletten und Umkleidemöglichkeiten.
Auch das Vereinsheim des VfB benötigt dringend Investitionen: Die sanitären Anlagen brauchen eine Erneuerung, Dusche- und Umkleideraum müßte saniert werden. Dafür hat die Stadt schon vor Jahr und Tag einen Betrag von 65.000 Mark zugesichert. Bestes Stück des VfB ist die Halle mit Kegelbahn, Großküche und sanitären Anlagen. Sie allein ist von Gutachtern auf 1,2 Millionen Mark geschätzt worden. Bei den Banken ist der VfB aus früheren Investitionen mit rund 400. 000 Mark verschuldet. Bei einem Verkauf der Halle, selbst mit einer langjährigen Verpachtung, könnte der Fußballverein seine Schulden aus eigener Kraft loswerden. Die Stadt könnte ihn auch nicht vom Gelände treiben, weil ihm das auf Erbpacht bis zum Jahr 2010 überlassen ist. „Gezwungen zum Revirement sind wir auf keinen Fall“ wehrt Jörg Biermann Spekulationen ab, wonach sich der, finanziell angeschlagene Fußballverein auf Kosten der Stadt sanieren will. Und Wolfram Pfaus wird deutlich:“ Wir haben Interessenten, die die Halle kaufen wollen; wir haben welche, die sie mieten wollen. Mit beiden Lösungen könnten wir schuldenfrei werden. Man sollte jedoch die Gunst der Stunde nicht verpassen“. Das VfB-Gelände auf der Diedelsheimer Höhe ist rund 10.000 Quadratmeter groß und macht etwa die Hälfte des 20.000 Quadratmeter großen Areals aus, das die Stadt als Gewerbegebiet nutzen möchte. Sie hat dafür schon Interessenten. So will sich unter anderem dort ein bereits in Bretten ansässiger Großmarkt niederlassen, der expandieren will und muß. Außerdem haben weitere Brettener Betriebe Flächenwünsche angemeldet. 300 Mark pro Quadratmeter wurden der Stadt auf einem Teil geboten. Deshalb kalkuliert der Oberbürgermeister auf diesem Areal mit Einnahmen aus dem Geländeverkauf von mehreren Millionen Mark, bis zu sechs Millionen Mark im günstigsten Fall. Vor einem solchen Hintergrund glaubt Paul Metzger wohl auch die Finanzmittel für den Transfer des VfB ans andere Stadtende sicher zu haben.
Im Grüner will der VfB wieder sein Vereinsheim bauen, außerdem braucht er dort einen Spielplatz und einen Trainingsplatz. Letzterer stünde dann aber auch dem Schulsport zur Verfügung – wiederum ein Nutzen für die Stadt“, rechnet Jörg Biermann vor
Eines hat der Fußballverein der Stadt klar gemacht: Die Schulden will man nach dem Umzug los sein, weil man sie bei Verwertung der Halle auch aus eigener Kraft vom Hals bekäme. 400. 000 Mark müßte der VfB also beim Tausch bekommen, Darüber hinaus will er von der Stadt die beiden Plätze und eine Hilfe beim Bau des Vereinsheims“denn wir wollen danach ja auch wiederdurchatmen können und nicht schon wieder auf einem Schuldenberg sitzen“, sagt Wolfram Pfaus.
Die beiden VfB-Sprecher möchten mit der Stadt ins Geschäft kommen; sie wollen sie dabei nicht übervorteilen: „Der Verein und die Stadt hätten die Möglichkeit, etwas Vemünftiges zu realisieren, und das sollte man nicht blockieren.‘ Auch der sportliche Aspekt, so meint Jörg Biermann, zwingt zum Standort wechsel. Im kommenden Jahr spielt der VfB mit Büchig, Neibsheim und Rinklingen in einer Klasse: Das sind dann richtige Lokalderbys, und wie frustriert müssen unsere Spieler sein, wenn sie sehen, welche Anlagen ihre Gegner aus der gleichen Stadt haben.‘ Eine neue Anlage ,lm Grüner“ könnte hingegen beflügeln: „Zur Mitarbeit beim Bau und zu neuen Erfolgen auf dem Rasen.“
Sportlich begann das Jahr 1992/93 recht vielversprechend, denn die VfB-Elf schaffte mit Trainer Winger den Sieg im Brettener Stadtpokal. In der Verbandsrunde war zunächst der Wurm drin, denn viele Spieler waren zum Rundenauftakt noch im Urlaub. Man arbeitete sich im Verlauf der Saison auf den vierten Tabellenplatz vor, doch mit der Vergabe der Meisterschaft, die Huttenheim vor Menzingen für sich entschied, hatte man nichts zu tun. Dafür spielte man bei Pokalspielen einen besseren Ball, gewann den Stadtpokal in der Halle und kam ins Pokalendspiel des Kreises Bruchsal, das man nach Verlängerung und Elfmeterschießen gegen den SV 62 Bruchsal für sich entschied. Die Vorstandschaft freute sich mit ihren Akteuren, aber das Hauptaugenmerk war auf die Umsiedlung des VfB Bretten von der Diedelsheimer Höhe ins Sportzentrum im Osten der Stadt gerichtet. Der bestehende Hartplatz sollte in einen Rasenplatz umgewandelt werden.
Mit Beginn der Spielzeit 1994/95 im Sommer nächsten Jahres werden die Fußballer des VfB Bretten nicht mehr auf der Diedelsheimer Höhe, sondern auf dem neuen Rasenplatz im Sportzentrum im Osten der Stadt das runde Leder treten. Am Donnerstag nahm der VfB-Vorstand gemeinsam mit dem Oberbürgermeister den symbolischen ersten Spatenstich für die Bauarbeiten vor die noch vor Pfingsten beginnen sollen, Innerhalb von drei Wochen soll der alte Hartplatz, der niemals richtig genutzt worden ist, in einen Rasenplatz verwandelt werden, Damit das Gras richtig verwurzeln kann, bleibt das neue Spielfeld über den kommenden Winter noch unbespielt liegen, und wird erst in gut einem Jahr zusammen mit dem dann ebenfalls fertiggestellten neuen Hartplatz, der östlich davon entsteht, in Betrieb genommen werden. Zwischen den beiden Spielfeldern wird der VfB Bretten sein neues Clubhaus errichten. Mit dem Bau soll, wie zweiter Vorsitzender Wolfram Pfaus ankündigte, noch in diesem Sommer begonnen werden. Für den neuen Rasenplatz liegt, so Vorsitzender Jörg Biermann, inzwischen auch eine Freigabe des Badischen Sportbundes vor, so daß Zuschüsse sichergestellt sind. Der Umbau zum Rasenplatz ist auf etwa 280.000 Mark veranschlagt, die Anlage des zweiten Feldes mit Schulsportanlagen auf dreieinhalb Millionen Mark. Beim Clubhaus rechnet der VfB mit Kosten von 1,3 Millionen Mark, will aber einen großen Teil durch Eigenleistung erbringen. Oberbürgermeister Metzger betonte, der Sportplatzbau diene sowohl dem VfB wie der Stadt Bretten, weil im Schulzentrum ohnehin Sportanlagen hätten gebaut werden müssen. Durch die ,Verwertung“ des alten VfB-Platzes auf der Diedelsheimer Höhe könne die ganze Angelegenheit haushaltsneutral“ abgewickelt werden. – Unser Bild zeigt den Oberbürgermeister zusammen mit Jörg Biermann und Wolfram Pfaus sowie dem Spielausschussvorsitzenden Trudbert Genswein beim ersten Spatenstich
„Mit der ersten Mannschaft steht oder fällt ein Verein“ ist zwar ein alter Fußballspruch, doch in der Zeit der Umorientierung von der Diedelsheimer Höhe ins Sportzentrum war die Mannschaft nicht das Hauptthema beim VfB. Mit dem Bau eines modernen Clubhauses zwischen den beiden Sportplätzen im neuen Domizil hatten sich die VfB-Verantwortlichen hohe Ziele gesetzt. Mit der Grundsteinlegung am 1. März 1994 wurde ein neues Kapitel im Leben des VfB Bretten eingeleitet. Nicht immer leicht hatten es die“Motoren“ dieser Neugestaltung 1. Vorstand Jörg Biermann und zweiter Vorstand Wolfram Pfaus bei der Verwirklichung dieser Jahrhundertaufgabe.
Trainer Helmut Haas hatte schon während der vergangenen Runde das Zepter beim VfB übernommen, doch der Neubeginn 1993/94 wollte einfach nicht klappen. Tiefster Punkt war der letzte Tabellenplatz im November und erst der Erfolg im Lokalderby gegen Rinklingen brachte einen Aufwärtstrend. Die Jahresfeier in der VfB-Halle, von Geschäftsführer H. Schäfer bestens organisiert, brachte gute Laune und Hoffnung auf ein besseres Jahr. Nach der Winterpause steigerte sich die VfB-Truppe und belegte in der Schlußabrechnung den 10. Tabellenplatz; Meister wurde Menzingen. Der Zeitungsausschnitt berichtet von den primären Bemühungen 1994:
Mehr als 100 Besucher bei symbolischen Akt
Mit Grundsteinlegung will VfB Kontinuität dokumentieren
Im künftigen Clubhaus werden 1, 75 Millionen Mark verbaut
Der Grundstein für das neue Clubhaus des VfB Bretten ist inzwischen gelegt und dies, obwohl schon das Kellergeschoss betoniert und einige Außenwände des künftigen Eingangsbereiches gemauert wurden. Zu dem symbolischen Akt waren gut 100 Vereinsmitglieder und Handwerker ins Sportzentrum „im Grüner“ gekommen – trotz Regenschauern und glitschiger Holzstufen, die hinab zur Baustelle führten. Mit dem ungewöhnlich späten Termin der Grundsteinlegung habe man dokumentieren wollen, so VfB-Vorsitzender Jörg Biermann, daß der VfB „Im Grüner“ nicht neu anfange, sondern das was mit dem Namen Muckenfuß und Hesselbacher untrennbar verbunden ist, fortzuführen.
Mit dem Clubhaus, dessen Planung Wolfram Pfaus sowie den Architekten Jürgen Alshut und Klaus Fehrenbach obliegt, solle auch ein breiteres Angebot verwirklicht werden, so Biermann, damit der künftige Pächter des Restaurants und der Verein damit ,eine solide Basis vorfindet“. Pfaus, stellvertretender VfB-Vorsitzender, erläuterte anschließend kurz den Bau: Im untersten Geschoß soll ein Fitneßraum entstehen, eine Kegelbahn, Squashräume und eine Sauna untergebracht werden. Im Stockwerk darüber werden Umkleideräume, Duschen, Toilet ten sowie Schulungsräume eingerichtet. Wiederum eine Etage höher ist das Restaurant vorgesehen, das von einer Terrasse umgeben ist, von der aus der Spielbetrieb beobachtet werden kann. Zudem ist in diesem Geschoß auch ein
Geschäftszimmer des Vereins vorgesehen. Das Dachgeschoß schließlich umfaßt eine über 110 Quadratmeter große Wohnung für den Hausmeister und Pächter des Restaurants. Der VfB-Vize verspricht sich von dem neuen Clubhaus nicht nur finanzielle Einnahmen. Pfaus: „Wir hoffen, daß wir für die Bürger auch die, die nicht Vereinsmitglieder sind, so viele Alternativangebote haben, daß immer was los ist und das Clubhaus nicht die Woche über leersteht.
Beim Bau seien bislang vornehmlich Brettener Firmen bedacht worden, erläuterte Jörg Biermann. Die hätten dem VfB aber jeweils auch das günstigste Angebot unterbreitet. Wir schreiben nämlich alles aus und haben pro Gewerk so zwischen zehn und zwölf Angebote.‘ Laut dem VfB-Chef sind bisher Aufträge im Wert von rund einer Million Mark brutto vergeben worden. Die Baukosten sind insgesamt mit 1, 75 Millionen Mark (ohne Mehrwertsteuer) kalkuliert. Abzüglich der Zuschüsse vom Badischen Sportbund sowie der Stadt Bretten und der Aufnahme von Fremdkapital soll ein nicht unwesentlicher Teil der Gesamtkosten durch Eigenleistungen der Vereinsmitglieder erbracht werden. Biermann geht dabei von etwa 13.500 Arbeitsstunden, jeweils mit 30 Mark verrechnet, aus. Bislang, so der Vorsitzende, liegen wir voll in unserem Finanzplan‘.
Die Kupferrolle mit den obligatorischen Zeitungsausschnitten, mit Fotos des VfB Vereinsgeländes auf der Diedelsheimer Höhe sowie einem Vereinswimpel mauerten Biermann und Pfaus gemeinsam in einen großen Stein ein, der im Eingangsbereich des Restaurants ins Mauerwerk eingepaßt werden soll. Das wiederum dauert noch ein paar Wochen. Handwerker, VfB’Ier und Vertreter der Baufirmen ließen sich dennoch nicht nehmen, den symbolischen Akt mit gespendetem Bier und Würstchen zu feiern- auf der künftigen Kegelbahn.
Umzug ins neue Sportzentrum und Einweihung des VfB-Vereinsheimes 1994
Der Saisonbeginn 1994/95 war mit einem „Abschiedssportfest“ auf der Diedelsheimer Höhe verbunden und Coach Volker Beck übernahm als Spielertrainer die VfB-Aktivität. Zunächst lief es ganz gut und man übernahm am 5. Spieltag die Tabellenführung. Der Umzug der Aktiven ins neue Sportzentrum erfolgte im Oktober, obwohl das neue Vereinsheim noch nicht fertig war. Auf der Diedelsheimer Höhe rollten die ersten Baummaschinen an und im alten VfB-Clubhaus stieg die Abschiedsfete.
Auf dem sechsten Tabellenplatz überwinterte die erste Mannschaft und dies war auch am Saisonende die Tabellenposition. Die zweite Mannschaft spielte in der B-Klasse eine führende Rolle und errang am Ende der Saison den Meistertitel, der den Aufstieg in die A-Klasse brachte.
VfB Bretten Meister der Kreisliga B 1994/95 – Aufsteiger in die A-Klasse
Stehend von links: Werner Kleinhans, Volker Beck, Michael Meyerhoff, Peter Vollmer, Mathias Keller, Andreas Hachtel, Markus Fürsicht, Marco Galeazzi, Enzo Bulone, Dirk Vogler, Bernd Hofmann, Trudbert Genswein.
Knieend von links: Rhida Garbi, Tino Imhof, Eberhard Braun, Alexander Dittes, Sven Prü fer, Heiko Wetzl, Markus Schöntag, Rino Gagliardi.
Der VfB Bretten hat am Wochenende sein neues, repräsentatives Vereinsheim eingeweiht
„Schönste Spielanlage des badischen Fußballverbandes“
Die Kosten dafür liegen bei 2,3 Millionen Mark / Umzug des Vereins bringt auch Vorteile für die Stadt
Der Oberbürgermeister lobte: „Das ist eine runde Sache.‘ Und VfB-Vorsitzender Jörg Biermann befand: „Mit dem Umzug unseres Vereins von der Diedelsheimer Höhe hierher und mit dem Bau unseres Vereinsheims haben wir nicht nur unseren Verein wieder unter Dach und Fach gebracht,- davon hat auch die Stadt Vorteile. „
Am Samstagmorgen hat der Brettener VfB sein neues Vereinsheim im Sportzentrum bezogen und den Neubau eingeweiht. Die VfB-Mitglieder haben sich den Bau mit seiner eigenwilligen Architektur rund 2,3 Millionen Mark kosten lassen. Vorsitzender Jörg Biermann, der zur Einweihung eine ganze Reihe von Ehrengästen begrüßen konnte (außer dem OB auch Bürgermeister Willi Leonhardt und den Ältestenrat des Gemeinderats), erinnerte daran, daß es vor drei Jahren galt, den Verein mit nahezu 900 Mitgliedern und 16 Mannschaften, darunter zwölf Jugendmannschaften, für die Zukunft abzusichern. Deshalb habe man wieder einen Plan aufgegriffen, der schon eine“ Generation früher“ überlegt, aber wieder verworfen worden war.- Der Umzug ins Sportzentrum. In Oberbürgermeister Paul Metzger habe der Verein bei seinen Umzugsplänen einen aufgeschlossenen Partner gefunden. Im Mai 1992 habe der VfB sein Konzept vorgestellt und man habe für diese Pläne „grünes Licht‘ erhalten. Im September sei dann vom Ratsgremium der offizielle Beschluß gefaßt worden.
Der VfB habe sein Heim ursprünglich ans Ende der Anlage, an die östliche Grenze des Areals stellen wollen, habe dann aber einem städtischen Wunsch nachgegeben, wonach das Vereinsheim auf der Nahtstelle von Fußballplatz und städtischem Leichtathletikstadion stehen sollte. Diese Standortänderung hatte erhebliche Auswirkungen auf Planung und Konzept.
Nicht nur, daß man jetzt auch behindertengerechte Toiletten einplanen mußte, jetzt war ein großer Geländesprung architektonisch zu verkraften – ein Umstand, welcher das Ausmaß des Vereinsheims wesentlich beeinflußt hat. Im Frühjahr 1994 hat der Verein mit dem Vereinsheim begonnen und es sei zügig gebaut worden, wenn man vom Ärger um die verschwundenen Steine oder einem Wassereinbruch einmal absehe. Die 70 Parkplätze beim VfB-Heim seien noch rechtzeitig fürs erste Heimspiel des VfB am 13. Oktober fertig geworden.
Bis in die jüngsten Tage hinein hätten die Mitglieder gewerkelt und gearbeitet, um das Haus zum Einweihungstermin fertig zu haben. Dies sei geglückt. Und bei den ersten beiden Spielen im neuen Stadion hatte der VfB 400 und 300 Zuschauer gehabt – Zahlen von welchen man einst auf der Diedelsheimer Höhe nur geträumt habe. Einen straffen Überblick über die Baugeschichte gab dann zweiter Vorsitzender Wolfram Pfaus, der zugleich planender Architekt für den Neubau war Er bezog sich dabei auf eine „geradezu paradiesische Ausgangssituation“, weil es keinen Bebauungsplan gegeben habe, sondern lediglich Rahmenbedingungen für den Bau abgesteckt worden waren.
Wolfram Pfaus lobte das Engagement der VfB-Mitglieder bei Maler- und Elektrikerarbeiten und verwies darauf, daß man in nur achteinhalb Monaten ein Bauwerk mit einem Volumen von 5.700 Kubikmetern und einer Nutzfläche von 1. 300 Quadratmetern erstellt habe. Ein erheblicher Teil des Bauwerks stecke gleichsam im Boden, wie die Kegelbahn: Das war die Konsequenz aus dem Bauen auf dem Geländesprung. Das Gebäude komme auf rund 2,3 Millionen Mark,- davon seien 1, 4 Millionen Mark bereits ausbezahlt. Und der Architekt fand in Würdigung seines Werks: „Es ist ein Schmuckstück für den Verein und für die Stadt.“ Die Einweihung des Heims bezeichnete OB Paul Metzger „einen herausragenden Tag in der Vereinsgeschichte“ und er wünschte dem VfB, daß dieser Tag mit seinen positiven Erfahrungen, negative zumindest ausgleichen, wenn gar in Vergessenheit geraten lasse. Paul Metzger machte aus dem Umstand kein Hehl, daß die Stadt mit der Verlagerung des VfB von der Diedelsheimer Höhe ins Sportzentrum Vorteile hatte: 9,6 Millionen Mark habe man auf der Diedelsheimer Höhe eingenommen, rund fünf Millionen habe man in den neuen Standort gesteckt. Damit verbleibe eine ordentliche Summe, die man im Schulbau habe dringend brauchen können.
Die Stadt Bretten habe zu ihrem Zuschuß auch noch den des Sportbundes vorfinanziert. Damit habe der VfB bereits 1, 15 Millionen Mark erhalten. 50 Prozent verlorener Zuschuß – das ist schon eine recht gesunde finanzielle Basis für einen Neubau“ befand der OB. Un Paul Metzger überreichte Jörg Biermann eine städtische Urkunde, in welcher das neue Stadion „als die schönste Spielanlage des badischen Fußballverbands‘ bezeichnet wird.
Die Glückwünsche dieses Verbands überbrachte dann Staffelleiter und Kreisschriftführer Dieter Siegele, der darauf verwies, daß die beiden VfB-Mannschaften derzeit auf Höhenflug“ seien, von den Anstrengungen ihres Vereins in Bretten offenbar beflügelt. Wolfram Pfaus übergab schließlich an Jörg Biermann die Schlüssel fürs Heim.
Einweihung des städtischen Leichtathletikstadions 1995
Bei den Verhandlungen über den Umzug ins Sportzentrum, war dem VfB Bretten ein zweiter Rasenplatz versprochen worden. Die Stadt mit Oberbürgermei ster Paul Metzger machte „Nägel mit Köpfen“ und plante ein Leichtathletikstadion für den Schul- und den Vereinssport. Der Spatenstich erfolgte am 11.10.1993 und die Firma Garten- und Landschaftsbau Stuter führte die Arbeiten durch. Der Bau dieser Superanlage war nur möglich, weil der VfB auf seine alte Platzanlage verzichtete, um der Ansiedlung von Industrie und Handel Vorschub zu leisten. Durch den Verkauf des alten VfB-Geländes und der stadtnahen Ansiedlung von Aldi hatte die Stadt 9.613.000 DM Einnahmen. Das Leichtathletikstadion wurde mit 7.707.000 DM abgerechnet, so daß man von einem guten Geschäft sprechen kann. Nicht ganz zufrieden waren einige VfB’Ier, denn der Bau des Vereinsheimes auf Wunsch der Stadt zwischen den beiden Plätzen kostete immense Summen und konnte durch den Verkauf der vereinseigenen Dinge auf dem alten VfB-Gelände nicht abgedeckt worden. Trotzdem herrschte am 22. Juli 1995 eitel Freude bei der Einweihung des neuen Stadions. Das Grundschulsportfest ging noch flott über die Bühne, doch in der Nacht fegte ein Orkan über Bretten, so daß tags darauf nicht die Sportler, sondern die Feuerwehrleute zum Einsatz kamen. Das Festzelt wurde vom Wind verschoben, die dicken Masten der Wurfanlage knickten wie Streichhölzer und Schlamm und Dreck wurde auf die Tartanbahn gespült. Das Spiel der VfB-Traditionsmannschaft 1975 mußte um einen Tag verschoben werden und da zeigte sich die Anlage schon wieder in bester Ordnung. Das Leichtathletikstadion dient hauptsächlich der Schul- und VfB-Jugend zu Trainings- und Spielzwecken.
Meister der Bezirksliga und Aufsteiger in die Landesliga 1995/96
„Endlich wieder eine Meisterschaft für den VfB Bretten“ jubelten die Fußballanhänger 1996. 21 Jahre hatte es gedauert bis man mit Sekt und Freibier eine Meistermannschaft feiern konnte. Die äußeren Bedingungen mit zwei Rasenplätzen, einem Super-Clubhaus waren ideal für die Verbandsrunde und doch gab es viele Hindernisse bis zur Meisterschaft zu überwinden. Mit Trainer Ernst Beck gewann das Team den im VfB-Gelände ausgespielten Stadtpokal. Die“Chemie“ zwischen Trainer und Mannschaft stimmte aber nicht, so daß man sich nach drei‘ Spieltagen trennte. Co-Trainer Karl-Heinz Klein übernahm das Team und landete nach zwischenzeitlichem 10. Rang vor der Winterpause auf dem 6. Tabellenplatz. Nach der Winterpause bot der VfB seinem Anhang ein Fußballschmankerl, denn man verpflichtete mit Dynamo Kiew eine europäische Spitzenmannschaft; man verlor zwar standesgemäß 1:9 aber von da an gings aufwärts. Trainer Manfred Robach wurde für den Rest der Saison verpflichtet und der VfB schob sich langsam an die Spitzengruppe heran. Im April wurde der SV 62 Bruchsal als heißer Aufstiegsaspirant gehandelt und das VfB-Team stand noch vier Punkte hinter dem Spitzenreiter. Am 16. Mai 1996 brachte am 28. Spieltag der Erfolg beim 1. FC Bruchsal erstmals die Tabellenführung für den VfB Bretten, die man dann nicht mehr abgab und gegen Ubstadt im letzten Spiel mit der Meisterschaft krönte.
Erstes Jahr in der Landesliga 1996/97
Das erste Jahr in der Landesliga brachte den Akteuren und Zuschauern span nende Spiele aber auch Nervenflattern, denn durch einen kuriosen Abstiegsmodus konnten 30% der Vereine absteigen. 1996/97 verpflichtete man mit dem Fußballpädagogen Werner Knaus einen neuen Trainer, der mit der Aufstiegsmannschaft auch den Klassenerhalt schaffen sollte.
Die Generalversammlung sprach ihr Vertrauen den Vorständen Jörg Biermann und Wolfram Pfaus aus, obwohl aus den Reihen der Mitglieder auch Kritik zur Finanzierung des 2,21 Millionen Mark teuren Vereinsheimes kam. Nach dieser Hürde für die Funktionäre, mußte die sportliche Hürde Landesliga gemeistert werden. Der Nichtabstieg war das Saisonziel und man überwinterte auf dem 13. Tabellenplatz. Dies würde reichen denn der 14. mußte ein Relegationsspiel austragen und Platz 15, 1
6, 17 und 18 müßten absteigen.Probleme hatte auch die zweite Mannschaft in der A-Klasse; sie lag nach der Vorrunde auf dem letzten Platz. Die erste Mannschaft startete mit einem Sieg in Forst in die Rückrunde, war drei Spieltage vor Schluß gesichert und schaffte in der Abschlußtabelle den 12. Rang. Die zweite Mannschaft mußte leider absteigen.
90 Jahre VfB Bretten
Im zweiten Abschnitt der Saison 1997/98 feiert der VfB Bretten sein 90jähriges Jubiläum. Zunächst wurden aber durch Trainer Knaus und die Vorstandschaft die Weichen für die sportliche Saison gestellt, die überaus erfolgreich verlaufen sollte. Junge Talente aus den eigenen Reihen und der näheren Umgebung verstärkten das Team, das plötzlich in den vorderen
Regionen zu finden war. Eine Zeitlang rüttelte man sogar am Thron des FC Forst und machte Menzingen den zweiten Platz streitig. Am Ende schaffte der VfB Bretten einen ausgezeichneten 4. Tabellenplatz. Eine Jubiläumssportwoche wurde gefeiert und mit Dynamo Kiew, Lokomotive Moskau und Bnei Yehuda Tel Aviv tauchten internationale Spitzenteams im VfB-Gelände auf.